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Vortrag: Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem Amt Winsen (Luhe) 1600-1750

Kategorie: Ausstellung / Museen

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Dr. Jürgen Klahn, der bereits viel und umfassend zur Winsener Stadtgeschichte geforscht hat, nimmt Sie bei seinem Vortrag im Museum im Marstall mit in die Zeit 1600 bis 1750: 
Die Stadt Winsen (Luhe) hat in der langen Geschichte seit ihrer vermutlich um 1190 erfolgten Gründung Phasen größerer und geringerer Abhängigkeit von ihrem Stadt- bzw. Landesherrn erlebt. In der frühen Neuzeit war sie auf vielfache Weise in das fürstliche Amt Winsen einbezogen, wodurch ihre frühere weitgehende Selbstständigkeit eingeschränkt war. Das führte insbesondere beim städtischen Gerichtswesen und auch bei der städtischen Finanzverwaltung seit dem 17. Jahrhundert zunehmend zu mannigfachen Konflikten zwischen Stadt und Amt.
Klahn geht zunächst auf die Entwicklung der städtischen Verfassung von den Anfängen bis etwa 1750 ein. Die Anzahl und Funktion der Konsuln und Senatoren sowie das Wahlverfahren zu diesen Magistratsämtern stehen dabei im Zentrum des Interesses, auch manche Querelen, die sich aus den verschiedenen Mitspracherechten von Bürgerschaft, Magistrat sowie des Amts bei den Wahlen zu diesen Stellen ergaben. Breiten Raum nimmt besonders der große Konflikt um die Rechtsprechung des Stadtgerichts ein, der sich von 1727 bis 1741 hinzog und letztlich ohne greifbares Ergebnis blieb. Weiterhin werden die städtischen Finanzen und deren Verwaltung in diesem Zeitabschnitt beleuchtet. Eine von der Bürgerschaft geforderte und dann von der Regierung angeordnete Untersuchung der Buchführung des Magistrats brachte erhebliche Missstände ans Tageslicht und löste 1734 auch einen Skandal um verschwundene Akten aus, die bei einem Alkoholexzess auf dem Rathaus von Senatoren unter sich aufgeteilt worden waren. Sie sind nie wieder aufgetaucht. Der einzige daran beteiligte und damals noch lebende Senator wurde daraufhin von der Regierung unehrenhaft entlassen. Den verschiedenen Streitigkeiten suchte König Georg II. August 1732 mit einer Reform der städtischen Verfassung entgegenzuwirken, wiewohl überwiegend erfolglos.
Der Blick auf die frühneuzeitliche Geschichte der Stadt hat sich durch die Ergebnisse dieser Untersuchung erheblich gewandelt. Von einer „Ackerbürgerstadt“, wie vielfach in der bisherigen Stadtgeschichtsschreibung berichtet, kann nicht die Rede sein. Der Autor hofft, mit seinen Forschungen einen wichtigen Beitrag zu einer neuen Stadtgeschichte geleistet zu haben, die er als sein nächstes Projekt plant.
Der Vortrag basiert auf seinem Ende Dezember in der Schriftenreihe des Heimat- und Museumsvereins erschienen Buches desselben Titels.
Das Buch ist im Museumsladen des Museums im Marstall erhältlich. Es umfasst 260 Seiten, inklusive aller verwendeter Schriftquellen und kostet 24,80 € (ISBN 978-3-946053-25-5)
Die Teilnahme an dem Vortrag kostet 3 € für Erwachsene, Kinder bis 18 Jahre und Mitglieder des Heimat- und Museumsverein sind frei.


3 € für Erwachsene, Kinder bis 18 Jahre und Mitglieder des Heimat- und Museumsverein sind frei.

Termine

Jan.
12
2025
 
Winsen (Luhe)
 

Veranstaltungsort

Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL
Museum im Marstall
Schlossplatz 11
21423 Winsen (Luhe)
Deutschland
Telefon: +49 4171 3419
Termine: Museum im Marstall, Winsen (Luhe)

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