Das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden lädt zum nächsten Vortrag ein.
Zum nächsten spannenden Vortrag im Archäologischen Freilichtmuseum Groß Raden wird am Mittwoch, dem 12. Februar, um 19.30 Uhr, in das Ausstellungsgebäude eingeladen. Dann berichtet Dr. Joscha Gretzinger (Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig) darüber, wie einige DNA-Proben aus den kaiserzeitlichen Fürstengräbern bei Häven (Lkr. Ludwigslust-Parchim) dazu beigetragen haben, ein neues Bild der Völkerwanderungszeit zu zeichnen.
Die DNA ist der Bauplan des Lebens; ihre Entschlüsselung hat maßgeblich zu unserem Verständnis der Evolution des Menschen beigetragen. Jedoch war die Forschung lange auf die Erbinformation heute lebender Organismen beschränkt. Die hat sich mit der Entwicklung der Archäogenetik, der Wissenschaft von der "alten DNA", geändert. Mit Hilfe neuester biochemischer Methoden und Algorithmen ist es nun möglich, DNA aus längst verstorbenen Organismen zu entschlüsseln. Am Übergang zwischen Antike und Mittelalter soll vermittelt werden, wie alte DNA dabei helfen kann, die Geschichte neu zu schreiben: Die Völkerwanderungszeit läutete den Zerfall des Imperium Romanum durch die großflächige Einwanderung germanischer Bevölkerungsgruppen ein. Doch obwohl die Nachwirkungen dieser demographischen Umwälzungen unsere politischen und kulturellen Vorstellungen Europas bis heute prägen, wird das Ausmaß dieser Migration aus Nordeuropa weiterhin kontrovers diskutiert. Alte DNA kann helfen, diese Fragen zu beantworten und aufklären, wie Migration vor 1500 Jahren zur heutigen Vielfalt in Europa beitrug.
Der Eintritt beträgt 7 € (ermäßigt 4 €). Vor dem Vortrag besteht die Gelegenheit, die Galerie der Naturfotografen und die Ausstellung "Slawenburg - Auf den Spuren einer Königin" im Ausstellungsgebäude zu besichtigen.