Eine Recherche zum entfesselten Finanzwesen von Franziska Bulban und Alexandra Rojkov
Wir bieten Ihnen ein Geschäft an. Wir geben Ihnen 100 Euro. Sie geben uns dafür 200 Euro zurück. Das klingt nach einem schlechten Deal? Willkommen in der Welt des verbrecherischen Steuerbetrugs! Im Stile eines Wirtschaftsthrillers spüren die CUM-EX PAPERS diesen Fragen nach und werfen neue Perspektiven auf ein Phänomen, das ganz eigenen Regeln zu folgen scheint. Die Cum-Ex-Geschäfte sind, wie auch die Panama und die Paradise Papers, Beispiele für Steuer- und Wirtschaftsskandale der jüngeren Vergangenheit. Investoren und Banken bereichern sich auf Kosten des Sozialwesens und Geld häuft sich bei denen, die schon viel haben. Die Steuertricks scheinen keine Einzelfälle zu sein, sondern sind entschlüsselte Symptome eines kranken Systems.
Die Aufklärung über die Machenschaften ist dank einiger investigativer Journalisten und Journalistinnen recht weit gediehen, jedoch versandet die rechtliche Verfolgung der internationalen Profiteure spätestens an den nationalen Grenzen.
Wieso sind immer neue Modelle des Betrugs zu finden und warum liegt die Strafverfolgung in ihren Mitteln so weit hinter den Möglichkeiten der Investoren zurück?
Die Inszenierung erzählt auf Grundlage der Rechercheergebnisse zu den Cum-Ex-Geschäften einen Wirtschaftsthriller über die Parallelgesellschaft eines entfesselten Finanzwesens.
Die Schuldfrage scheint bezeichnenderweise kaum eine zu sein. Es wird lediglich gefragt: Wie war das möglich?
2019 wurde diese brisante Produktion, präsentiert von Umbreit entertainment e.K., mit dem höchsten deutschen Theaterpreis, dem „Faust“, ausgezeichnet.