Die Wiener Philharmoniker, Pianist Igor Levit und Dirigent Thomas Adès: Allein jeder dieser drei Namen verspricht bereits Weltklasse. Was muss dann erst für ein Konzert herauskommen, wenn sich diese drei Interpreten zusammentun? Über das letzte Konzert des Orchesters mit Levit hieß es im Österreichischen Standard, dass »sie sich nicht nur auf einer Wellenlänge befanden, sie surften geradezu auf einer Energiewelle«. Für das Internationale Musikfest Hamburg haben sie ein Programm voller (positiver!) Überraschungen und jenseits ausgetretener Pfade zusammengestellt.
Den klassischen Auftakt bildet eine Sinfonie von Joseph Haydn, gefolgt von Thomas Adès’ Klavierkonzert, das seit seiner Uraufführung 2019 schon rund 60 Mal aufgeführt wurde – eine beachtliche Zahl für ein zeitgenössisches Werk. Angesichts des Ruhms, den das britische Multitalent als Komponist genießt, verwundert dieser Erfolg aber kaum. Über die Premiere des Konzerts schrieb ein Kritiker der New York Times: »Das Handwerk ist verblüffend, die Orchestrierung durchweg brillant. Die Tonsprache ist ganz und gar seine eigene und trägt doch die Musikgeschichte in sich. Dieses atemlose Konzert kommt spritzig und zugänglich daher und doch brodelt die Musik unter der Oberfläche. Ich kann gar nicht erwarten, es noch einmal zu hören!«
Adès, dessen Musik voller Anklänge an Musik von Barock bis Jazz ist und die keinen Dogmen folgt, setzt den Schwerpunkt der zweiten Konzerthälfte auf Leo Janáek, dessen Klangsprache vor rund 100 Jahren ebenfalls undogmatisch war. Seine Rhapsodie »Taras Bulba« vertont die gleichnamige tragische Erzählung über einen Vater und seine zwei Söhne von Nikolaj Gogol so bildhaft, dass sich unweigerlich ein Film vor dem inneren Auge entspinnt. Als Auftakt erweisen zwei Miniaturen Pierre Boulez als Schwerpunktkomponisten des Internationalen Musikfests die Ehre.
BESETZUNG
Wiener Philharmoniker Orchester
Igor Levit Klavier
Thomas Adès Dirigent
PROGRAMM
Joseph Haydn
Sinfonie A-Dur Hob. I:64 »Tempora mutantur«
Thomas Adès
Konzert für Klavier und Orchester
- Pause -
György Kurtág
Hommage à Pierre Boulez
Pierre Boulez
Messagesquisse
Leo Janáek
Taras Bulba