Im Rahmen des diesjährigen Festivals bieten NORDWIND und Kampnagel zwei künstlerische Residenz-Stipendien für Projekte an, die sich mit dem Thema nationaler Grenzen und Migrationsgeschichte(n) beschäftigen und die Suche nach Heimat, Identität bzw. Identitätsüberschreibungen in den Mittelpunkt stellen. Die Stipendien richten sich an Tandem-Partnerschaften zwischen Künstler*innen aus Hamburg und aus den nordischen Ländern und haben zum Ziel, die internationale Vernetzung der Hamburger Szene zu stärken und nachhaltige Verbindungen zu schaffen. Am Ende der Residenz präsentieren beide Tandem-Teams ihre Arbeit in einem öffentlichen Showing.Zandile Darko & Therese Ramstedt: BE MY GUESTZandile Darko (Hamburg) und Therese Ramstedt (Goteborg / UK) tauchen kopfuber in die facettenreichen Aromen des Gefuhls »zu Hause« ein – Ausgangspunkt ihrer gemeinsa- men Arbeit sind Waffelduft, Bewasserungssys- teme und A Capella. Ihr Residenz-Projekt BE MY GUEST ladt zu einer unvoreingenommenen Erkundung dessen ein, was es bedeutet, zu Hause zu sein. Funf Jahre nach ihrer ersten kunstlerischen Produktion »Fall Prettier« (2019), einer Neuinterpretation des Medea- Mythos, treffen Darko und Ramstedt wieder zusammen, um sich zu fragen: Wo stehen wir im Leben – als Kunstlerinnen, Praktikerinnen, Frauen, Mutter, Menschen? Konnen wir Arbeit und Zuhause trennen? Wollen wir das uber- haupt? Und wie verandert sich unsere Wahr- nehmung von »Zuhause«, wenn wir unseren personlichen Raum teilen und die Rolle als Gastgeberin (oder Gast) einnehmen? In ihrer Residenz mochten die Kunstlerinnen das Publi- kum und einander in ihr kunstlerisches Zuhause einladen, um diesen Fragen nachzugehen.STUDIO NOCLIP & NEKO3: MUNDOMÁGICXDie Kollektive STUDIO NOCLIP (Hamburg)und NEKO3 (Kopenhagen) unternehmen in der gemeinsamen Residenz eine erste Recherche zu ihrem multimedialen und mehrteiligen Projekt MUNDOMÁGICX, das sich ausgehend von einem Vergnügungspark in Chilé mit kolonialen Strukturen und eurozentrischen Weltbildern sowie Kapitalismuskritik beschäftigt. Das Projekt ist inspiriert von »Mundomágico«, einer inzwischen eingestellten Fernsehsendung und einem Miniatur-Themenpark, der in Lo Prado, Santiago de Chile zwischen 1983 und 2007 in Betrieb war. Entlang dessen geht es um persönliche und globale Migrationsgeschichte(n). Die Residenz wird von den beiden Kollektiven als erste Recherchephase genutzt und um ein mögliches Setting der geplanten Serie zu erproben.