Seide und Bambus – das sind die Stoffe, aus denen die feingewobene traditionelle Musik des chinesischen Südostens erwächst. Die Pipa-Virtuosin Lingling Yu trägt diese hohe Kunst von ihrer Wahlheimat Genf mit einem jungen Quartett an weiteren traditionellen Instrumenten hinaus in die Welt.
Lingling Yu stammt aus der Neunmillionen-Metropole Hangzhou südlich von Shanghai, ein Zentrum der Seide- und Tee-Industrie, und zugleich das Silicon Valley Chinas. Bereits als Teenagerin galt sie als Wunderkind auf der birnenförmigen Pipa, eine Schalenhalslaute, ursprünglich mit Seidensaiten. 1998 siedelte die Musikerin in die Schweiz über, um eine Brücke zwischen chinesischer und westlicher Musik schlagen zu können, erweiterte ihren Horizont durch das Studium der Orchestrierung, des Kontrapunkts und der Komposition.
In ihrem Silk & Bamboo Quartet sind neben der Pipa weitere traditionelle Instrumente vereint: Wenqi Gu spielt die Guzheng, eine 21saitige, 2500 Jahre alte Wölbbrettzither. Die Spießgeigen Erhu und Gaohu bringt der international erfahrene Guo Gan mit ins Quartett, er ist auch in westlicher Klassik und Jazz versiert. Komplettiert wird das Quartett durch den jungen Hongze An, der die Bambusquerflöten Dizi und Xiao, die Mundorgel Sheng und die Bawu mit ihrem klarinettenähnlichen Klang beherrscht. Zwischen Solo- und Ensemble-Darbietung umfasst das Repertoire Stücke des Südostens von den Provinzen Kanton und Yunnan über die Stadt Chaozhou bis nach Hangzhou.
BESETZUNG
Silk and Bamboo Quartet Ensemble
Lingling Yu Pipa
Wenqi Gu Guzheng
Guo Gan Erhu, Gaohu
Hongze An Sheng, Dizi, Xiao, Bawu
PROGRAMM
»Alte chinesische Melodien am Fluss im Mondschein«