Bei unserem Rundgang durch Barmbek streifen wir zunächst das »Museum der Arbeit«. Es verweist uns auf einen wichtigen Teil Hamburger Industriegeschichte und passt deshalb nirgendwo besser hin. Denn 1271 als »Bernebeke« erstmals urkundlich erwähnt, leitete sich der Name Barmbek von dem Flüsschen Bernebeke ab, der heutigen Osterbek. Eine der Gründe warum Barmbek vor dem zweiten Weltkrieg ein mehrfaches der heutigen Einwohnerzahl aufwies. Diese Kanäle – sie wurden bereits frühzeitig als Industriekanäle für zahlreiche Fabriken genutzt. Und für die Arbeiter, vor allem in Barmbek-Süd, war es häufig wichtig in der Nähe der Arbeit auch zu wohnen. Dazu kamen viele, die durch den Bau der Speicherstadt und die Entwicklung des Kontorhausviertels aus ihren alten Wohngebieten in der inneren Stadt vertrieben waren.
Städtebaulich ist Barmbek, ähnlich wie der Dulsberg, schon seit den 1920er Jahren durch die Baukunst von Fritz Schumacher und der Gebrüder Francke geprägt. Hier entstanden für die damaligen Verhältnisse eindrucksvolle Sozialwohnungsbereiche, die durchaus eine Alternative zu den beengten Wohnverhältnissen in den alten Gängevierteln der inneren Stadt schufen.
Klar: damit war Barmbek auch eine Hochburg der politischen Arbeiterbewegung, woran nicht nur der »Rote Platz«, der 1923 beim »Hamburger Aufstand« eine wichtige Rolle spielte, erinnert.
Doch zum alten Barmbek gehörten auch zahlreiche Vergnügungsmöglichkeiten und ein quirliges Stadtteilleben. Und so ist es kaum ein Wunder, dass Barmbek auch immer wieder eine gute Kulisse für die Schriftsteller bot. Wo etwa lebte der »Lord von Barmbek«? »Neger, Neger Schornsteinfeger«, auch die »Bürgerburg« sind Stätten, die bei unserem lockeren und amüsanten Rundgang eine Rolle spielen werden.