Der russische Komponist Vladimir Tarnopolski ist in der zeitgenössischen Musik gewiss kein Unbekannter. Seine Werke wurden in den vergangenen Jahrzehnten bei vielen großen Festivals aufgeführt. Er erhielt zahlreiche Preise und veröffentlichte viele seiner Werke auf CD. Als Professor für Komposition am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium gab er sein Wissen bereits einer ganzen Generation an Nachwuchs-Komponist:innen weiter. »Im Dunkel vor der Dämmerung« lautet der Titel eines neuen Auftragswerks des Philharmonischen Staatsorchesters, das hier uraufgeführt wird.
»Sinfonia eroica« betitelte Ludwig van Beethoven 1804 seine dritte Symphonie, eine »heldische Symphonie, komponiert, um die Erinnerung an einen großen Menschen zu feiern«. Ob dieser »große Mensch« der kleine Napoleon sein sollte – zunächst vermutlich schon. Doch eine entsprechende Widmung hat Beethoven wohl vernichtet, da die eigenhändige Kaiserkrönung des Korsen für den Komponisten ein herber Verrat an den republikanischen Ideen der französischen Aufklärung war. War vielleicht Beethoven selbst ein Held? Ein Neuerer im musikhistorischen Sinne? Schließlich geht er mit seiner »Eroica« wahrhaft neue Wege.
BESETZUNG
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg Orchester
N.N. Klarinette
Nils Mönkemeyer Viola
Edicson Ruiz Kontrabass
Kent Nagano Dirigent
PROGRAMM
Wladimir Tarnopolski
Im Dunkel vor der Dämmerung für Klarinette, Viola, Kontrabass und Orchester (Uraufführung)
- Pause -
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica«