Die Saison 2024/25 des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg, die letzte mit Generalmusikdirektor Kent Nagano, startet ohne Instrumente, aber mit dem Klang der Unendlichkeit. In György Ligetis wegweisendem »Lux aeterna« von 1966 singt der Chor LauschWerk maximal vielstimmig: In nicht weniger als 16 Stimmen teilen sich Sopran, Alt, Tenor und Bass auf, um das »ewige Licht« in Töne zu fassen. »Als in sich geschlossene Komposition hat › Lux aeterna‹ selbstverständlich einen Anfang und ein Ende«, beschrieb der ungarische Komponist, der später lange an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg lehrte, sein Werk. »Und obwohl der gesamte Habitus der Musik statisch ist, vollziehen sich doch allmähliche Veränderungen. Evoziert wird die Vorstellung von Unendlichkeit, erweckt wird der Eindruck, dass die Musik bereits da war, als wir sie noch nicht hörten, und immer fortdauern wird, auch wenn wir sie nicht mehr hören.«
Anton Bruckners Neunte – eine der vielen neunten und letzten Sinfonien der Musikgeschichte – kann als ein Wegbereiter von Ligetis die Formgrenzen auflösender Musik verstanden werden. Wie weit der alte Gläubige Ende des 19. Jahrhunderts ins folgende vorausblickte, ist immer noch beeindruckend und tief bewegend. Eine Sinfonie für die Ewigkeit. Eine, die geradezu unendlich fortdauern wird.
BESETZUNG
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg Orchester
LauschWerk Chor
Kent Nagano Dirigent
PROGRAMM
György Ligeti
Lux aeterna für 16-stimmingen Chor a cappella
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 9 d-Moll