In TIKKÉ TIKKÉ (Stück für Stück) setzt sich die Hamburger Tänzerin und Choreografin Mona Farivar mit der Zerrissenheit zwischen zwei Sprachen und zwei Welten auseinander: dem Iran, Heimat ihrer Eltern und Deutschland, ihrem Geburtsland. Zugleich wird auch die Frage nach dem Ankommen gestellt. Es geht um alte, unbewältigte Ängste sowie um neue Ängste, die sich gegenseitig bedingen. Vor allem aber geht es um den Umgang mit einem defizitären und schuldbehafteten Selbstbild, welches ständig durch die deutsche Dominanzgesellschaft induziert und affirmiert wird, und mit dem Mona Farivar als eine Frau of Color seit ihrer Kindheit zu kämpfen hat. Durch die Konfrontation mit der eigenen Geschichte und den eigenen Emotionen durch Tanz entwickelt Mona Farivar ihren eigenen Safer Space. Sie kombiniert Hip Hop, Contemporary, Elemente traditioneller persischer Tänze und Freestyle zu einer ganz eigenen Sprache, die die schmerzhafte Spaltung als Chance nutzt, an den entstehenden Leerstellen Kraftfusionen zu schaffen.