Hier hat sich die Weltspitze zusammengetan: Ausnahmepianistin Yuja Wang und das renommierte Mahler Chamber Orchestra sind seit Anfang 2024 »Artistic Partner« und hatten als solche bereits ihren umjubelten Elbphilharmonie-Auftakt – »es war die reine, unbändige, funkelnde Spielfreude« schrieb das Hamburger Abendblatt dazu. Für ihr zweites gemeinsames Konzert an der Elbe haben Orchester und Pianistin ein unbeschwertes Programm ausgewählt, das die Verschmelzung von Klassik und Jazz zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit gleich zwei Auftritten von Yuja Wang zelebriert.
Alexander Tsfasman kann zu Recht als der »russische George Gershwin« bezeichnet werden. Ganz ähnlich wie in Gershwins berühmter Rhapsody in Blue treffen in Tsfasmans Jazz Suite halsbrecherische Virtuosität des Soloklaviers auf lässig swingende Rhythmen und typische Jazzharmonien – und auf eine gute Prise romantischen Schmelz à la Rachmaninow.
Auch Maurice Ravel war fasziniert vom Jazz, den er bei einer Tournee in den USA erlebt hatte. Yuja Wang tritt auch hier an den Flügel für Ravels Klavierkonzert, das Jazzharmonien in wunderbar verträumten französischen Impressionismus streut.
Die beiden Orchesterstücke lassen immer mal Aktuelles durchscheinen, sind aber eigentlich an alte musikalische Formen angelehnt: In seinem »Tombeau de Couperin« greift Ravel augenzwinkernd barocke Tänze und Stile für eine Suite auf und Strawinsky dachte beim Komponieren seines Orchesterkonzerts an Concerti Grossi wie J.S. Bach sie schrieb. In Gruppen oder auch einzeln treten die Instrumente solistisch hervor – die Spezialität des Mahler Chamber Orchestra, das sich als einzigartiges kammermusikalisch geprägtes Kollektiv versteht.
BESETZUNG
Mahler Chamber Orchestra Kammerorchester
Yuja Wang Klavier und Leitung
PROGRAMM
Maurice Ravel
Le tombeau de Couperin (Fassung für Orchester)
Maurice Ravel
Konzert für Klavier und Orchester G-Dur
- Pause -
Igor Strawinsky
Concerto Es-Dur »Dumbarton Oaks«
Alexander Tsfasman
Jazz Suite für Klavier und Orchester