„Käthe holt die Kuh vom Eis“
Auf einem heruntergewirtschafteten Bauernhof im sauerländischen Kaff Kuhschitt-Hagen lebt die rustikal-resolute Bäuerin Käthe. Aus Geldnot bietet sie ihren Hof als Erholungsort für gestresste Großstädter an – und so prallen die Welten vom verlorenen Mittzwanziger und Studienabbrecher Rascal, der überdrehten Frankfurter Erzieherin Leonie und dem tumben Wiener Möchtegern-Casanova Jürgen mit Schmackes auf das einfache Landleben.
Als die Stadtflüchter von der Insolvenz des Hofes erfahren, raufen sich die drei zusammen und beschließen, der mittellosen Bäuerin zu helfen: Gemeinsam mit Käthe wollen sie vegane Märchen für Öko-Mütter drehen und damit groß auf YouTube rauskommen, um später mit Werbung richtig Geld verdienen. Doch mitten in die Dreharbeiten platzt die verhärmte Beamtin Vivienne und droht, den ohnehin fragwürdigen Schlachtplan zu vereiteln …
„Machen Sie Urlaub auf dem Land und entspannen Sie sich vom hektischen Großstadt-Alltag!“ – ein Slogan, der kaum ohne Eindruck auf die Fantasie eines Sauerländer Autors bleiben kann. Und so lässt William Danne in seiner Komödie „Käthe holt die Kuh vom Eis!“ die hektische Großstadtwelt auf die beschauliche Gemütlichkeit seiner Heimat treffen. Wenn das Sauerländer Temperament unserer rüstigen Bäuerin auf die vier urbanen Lebensmodelle trifft, kommt es zum (mitunter deftigen) Zusammenprall der Generationen, Geschlechter und kultureller Hintergründe. Dass es neben dem Bewältigen folgenreicher Kollisionen auch noch die titelgebende „Kuh vom Eis“ zu holen gilt, macht den Charme dieses in bester Tradition der Boulevardkomödie stehenden Stücks aus.