»Familie Flöz erzählt Geschichten mit einem Witz, einem Charme, einem Furor, der die Leute süchtig zu machen scheint«, so die Süddeutsche Zeitung. Dass Masken in der Lage sind, so unzählig viele menschliche Gefühle zu vermitteln, ist mit dem international gefeierten Flöz-Programm »Hotel Paradiso« im Hamburger Ernst Deutsch Theater zu erleben. Alles andere als paradiesisch sind allerdings die Zustände in diesem runtergewirtschafteten Hotel Paradiso, einem kleinen, von der Seniorchefin mühsam zusammen gehaltenen Familienbetrieb in den Bergen: Sohn und Tochter des verstorbenen Patriarchen kämpfen um die Vorherrschaft im Hause, das Dienstmädchen bestiehlt die Gäste, und der Koch tranchiert nicht nur Schweinehälften. Nachts steigt der verstorbene Seniorchef aus seinem über dem Fahrstuhl hängenden Bild heraus, fährt mit selbigem nach unten und spukt durchs Hotel. Als der erste Tote auftaucht, geraten alle, Personal und Gäste, in einen Strudel bitterböser Ereignisse. Zwischen Schwindel erregenden Höhenzügen öffnen sich dunkle, bodenlose Abgründe, denen niemand entkommt. Der Niedergang des Hotels scheint besiegelt, denn Leichen sind in jedem Fall schlecht fürs Geschäft. Selten war Familie Flöz ironischer und abgründiger. Ein Alpen-Traum voll von schwarzem Humor, stürmischen Gefühlen und einem Hauch Melancholie.