Unter dem Motto „Im Kampf gegen Extreme und für die Weimarer Republik“ widmet sich die Bibliothek der HSU/UniBw H in einer Ausstellung dem Statistiker, Pazifisten und Publizisten Emil Julius Gumbel.
Emil Julius Gumbel (1891-1966) verband mathematische Exzellenz und gesellschaftliche Courage. Als weltweit anerkannter Mathematiker legte er die Grundlagen der Extremwertstatistik. Doch Gumbel engagierte sich auch gesellschaftspolitisch: Als Mitglied der „Deutschen Liga für Menschenrechte“ und links-intellektueller Publizist war er Weggefährte gleichgesinnter Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Carl von Ossietzky und Kurt Tucholsky. Einzeln und vereint setzten sie sich gegen Kriegsverherrlichung und die aufkommende NS-Bewegung ein. Wegen seiner politischen Publikationen wurde er 1933 ausgebürgert und als erster Professor von den Nazis vertrieben. 1932 ging er ins Exil nach Frankreich, 1940 flüchtete er in die USA.
Die von Matthias Scherer, Professor am Lehrstuhl für Finanzmathematik der TU München, und seinem Team sowie Prof. Dr. Annette Vogt, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, konzipierte Ausstellung zeigt die Lebensstationen Gumbels und die Verbindungen zu seinen berühmten Weggefährten. Dabei beleuchtet die Ausstellung beides: den Mathematiker und den Menschenrechtler.