Ausgangspunkt dieses Ausstellungsprojektsist die lateinische Inschrift, die sich über dem Eingang des Palais für Aktuelle Kunst befindet. Dort steht für jeden Besucher des Gebäudes deutlich lesbar „QUASI NON POSSIDENTES”, was sich übersetzen ließe mit „die gleichsam Besitzlosen”, aber auch „...als seien sie nicht Besitzende”. Ella Ziegler und Wolf von Kries nehmen diese Ambivalenz in der Übersetzung zum Anlass, das hieraus resultierende Spannungsverhältnis zwischen Schein und Sein offen zu legen und auf gegenwärtige Fragestellungen zu übertragen. Wie kann diese Inschrift in unserer heutigen Zeit, in der sich wirtschaftliche Werte oft schon durch die Erzeugung ihres Scheins materialisieren, im Kontext zeitgenössischer kultureller Produktion verstanden werden? Die für das Ausstellungsprojekt entwickelten Arbeiten verfolgen spielerisch Fragen nach der Entstehung oder Auflösung von Wertesystemen, nach Austausch und Austauschbarkeit, aber auch nach dem Schein der Dinge und den darunter liegenden Bedeutungsebenen.
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