Unter dem Titel ‘Wege - caminhos’ präsentiert die deutsch – brasilianische Malerin und Bildhauerin ihre jüngsten Arbeiten die größtenteils in 2024 entstanden sind und erstmalig präsentiert werden.
Großformatige Ölgemälde in vielschichtigen Lasuren geben Blicke auf lichtvolle, surreale Landschaft frei. Birkenbäume, Ufersäume und deren Spiegelung im Wasser eröffnen stimmungsvolle Szenen die sich mit dem Umgebungslicht verändern.
Elemente aus Blattgold und Schlagmetall setzen Lichtpunkte und definieren weitere Dimensionen der Bildbetrachtung.
Licht, Bewegung und Kontrast ziehen den Betrachter in ihren Bann.
Die surrealen Szenen bewegen sich im Spannungsbogen zwischen Abstrakt und Figürlich, tauchen ein in Farbräume, spielen mit organischen Formen.
Inspiriert wurde Weissenbacher von der norddeutschen Wald- und Uferlandschaft auch aus der direkten Umgebung der Schlossinsel.
‚Die hellschimmernden Birken sind mit ihren gefurchten weißen Stämmen wunderbare und besondere Bäume, die ebenfalls Sinnbild für Licht sind. Sie prägen die Landschaft mit ihren strahlenden kontrastiven Farben‘
Elemente aus Schlagmetall finden sich ebenso in den dreidimensionalen Werken.
Es offenbart sich eine Vielfalt an unterschiedlichen Techniken, die die Verschmelzung von Malerei und Plastischem Werk Weissenbachers deutlich macht.
Weissenbachers mit ‚Else‘ betitelte bunt und blümerant gefasste weibliche Figuren, die teils mit gefiederten Armen Flugversuche unternehmen und flatternderweise versuchen die Erdschwerkraft zu überwinden – die Füße in Gummistiefeln oder überdimensionierten Plateauschuhen steckend., Vogelschwärme oder Leitern im wehenden Haar.
Eine humoristische Betrachtung des Versuches, die Gegensätze des Erdendaseins miteinander zu vereinen.
(Frei nach Else Lasker Schüler, Dichterin des Expressionismus (1869 – 1945)
Ein weiterer Schwerpunkt der Schau liegt auf ihren Großskulpturen aus hochgebranntem Ton die im Innenbereich der Galerie Atelier III aber auch im Außenbereich auf der Skulpturenwiese vor der Galerie gezeigt werden und jenseits der Zeit zu sein scheinen.
Etwa 100 bis 130 cm hoch haben die Werke eine einnehmende und stille räumliche Präsenz. In ihrem schlanken Habitus, Haltung und nach Innen gekehrtem Ausdruck, wirken sie wie gotische Figuren, Boten einer anderen Zeit.
‚Sie sind inspiriert von frühgotischen Skulpturen, etwa vom Notre Dame de Chartres, oder alten Abteien.
Die Figuren, die für den Außenraum gearbeitet sind, sind plastisch aufwändig ausgeführt: Die filigrane und fein detaillierte Oberfläche der abstrakten Figuren zeigt Pflanzen, Blüten und Ornamente, die die gesamte Oberfläche wie ein Gewand umspannen.
Fein ausgeformte Gesichter wirken stimmungsvoll und leise, die Hände sind zum Raum hin geöffnet.
‚Keramische Plastiken in dieser Größe zu modellieren erfordert Erfahrung mit dem Material. Der Feuchtigkeitsgrad des Tones, Statik, Hohl- und Massivaufbau müssen genau aufeinander abgestimmt werden, um die Figur sicher aufzubauen und gut durchs Feuer zu bringen – sie werden bei 1280 Grad Celsius gebrannt.‘
Weiterhin bekommt man Einblicke in Weissenbachers Künstlerwerkstatt und angegliederte Werkschau, die das gesamte Spannungsfeld von Bild und Figur eröffnen und Weissenbachers vielseitiges Oeuvre offenbaren.
Vernissage am Samstag 30. November um 14 Uhr
Grußworte:
Uwe Runge, Bürgervorsteher der Stadt Barmstedt
Einführung in die Kunstausstellung:
Karin Weissenbacher
Musik:
Der Hamburger Musiker Björn Vollmer spielt Konzertgitarre und Guitarra Flamenca: Lateinamerikanische Rhythmen und Flamenco verschmelzen im verspielten Dialog mit den Kunstwerken.