Zeichnung, Malerei, Collage, Druckgrafik, Plakat, Objekt, Skulptur von (inter)nationalen Künstler:innen
Im Rahmen der diesjährigen PAMPINALE „Quo vadis?“ zeigt das kulturforum PAMPIN bis zum 3. Oktober die Ausstellung: „HUMAN BEING – Menschenbilder, Lebenswelten“. Die Exponate - Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Plakate, Fotografie, Objekt/ Skulptur – stammen aus der „Sammlung Pampin“. Diese private Sammlung der Gründer und GF des kulturforums Pampin (Ortrun Venth-Vogt undf Wolfgang Vogt) ist über Jahrzehnte – von 1971 bis 2022 – unter ganz unterschiedlichen Konstellationen und Bedingungen entstanden, nicht zuletzt durch die Zusammenführung der beiden Haushalte Venth und Vogt.
Der Erwerb der Bilder/Objekte erfolgte nach ganz subjektiven, eher emotionalen denn rationalen (Geschmacks)Kriterien wie „gefällt mir/spricht mich an“, aber auch „kann ich mir leisten“. So entstand über die Jahre ein in Thematik, Stil, Technik, Material sehr diverses Konvolut, das aber durchaus Verbindungslinien erkennen lässt und den Status einer „Sammlung“ beanspruchen kann. Diese „Sammlung“ zeichnet sich dadurch aus, dass die Kunstwerke eine künstlerische Idee, Intention enthalten, also nicht beliebig, keine Allerweltskunst sind. Die Sammlung lässt es zu, ein bestimmtes Sujet in ganz unterschiedlichen Interpretationen, Darstellungs-/Gestaltungsweisen, Stilen, Techniken darzubieten. Ein – nach unserer Meinung gelungenes – Beispiel dafür ist die unter dem Thema „Human Being - Menschenbilder & Lebenswelten“ zusammengestellte Ausstellung. Sie bietet eine Vielzahl von Techniken und unterschiedlichen Stilen in der Darstellung: von konkret bis abstrakt mit allen Zwischenstufen. Sie zeigt den Menschen in unterschiedlichen Situationen, Lebenslagen, Posen und richtet sich immer an dem Mandat Ästhetik aus.
Es war eine Herausforderung, die sehr heterogenen Exponate, die nicht nur von unterschiedlichen Künstler:innen, sondern auch aus verschiedenen Ländern stammen, zu platzieren. Wir haben sie, soweit es ging, zu Clustern geordnet. Das Primärkriterium war dabei die künstlerische Provenienz. Einen Schwerpunkt bilden die Werke von Ralf-Rainer Odenwald. Zwischen dem ersten, 1988 auf einer Ausstellung in Hamburg und dem letzten, 2022 im Rahmen der PAMPINALE 6 erworbenen Bild scheinen, stilistisch gesehen, Welten zu liegen. Doch alle Bilder verbindet eins: Sie erzählen Geschichten, die seit etwa einem Jahrzehnt auf Szenen aus den Social Media basieren.
Ein bedeutendes Cluster vertreten die international renommierten ungarischen Künstler Andras Koncz und Laszlo Feher, die vom Stil her sehr unterschiedlich sind. Koncz Malerei ist expressiv, voller Lebenskraft. Feher tritt leise, zurückhaltend auf, variiert u. a. das Thema Einsamkeit, Vereinzelung des Menschen. Feher war bereits 1980 auf der Biennale in Venedig vertreten und gestaltete 1990 den „Magyar Pavillon“. Ein Cluster ganz anderer Art stellen die in einer Kunstgalerie in Hanoi erworbenen künstlerischen Portrait-Fotografien und Szenerien vietnamesischen Alltagslebens dar. Wieder ganz anders die Skizzen, Zeichnungen, Bilder eines armenischen Künstlers, die wir auf einer Studienreise nach Armenien entdeckt haben.
Neben weiteren kleineren Clustern gibt es etliche singuläre Künstler:innen aus verschiedenen Ländern, die sehr unterschiedliche Stile darbieten und die ungeheure Vielfalt der Gegenwartskunst widerspiegeln. Erwähnt sei hier Elvira Bach, die 1981 als erste Frau auf der Documenta vertreten war; von ihr ist in der Ausstellung ein Siebdruck zu sehen.
Statt hier alle Künstler:innen zu skizzieren, raten wir, die Ausstellung zu besuchen. Es lohnt sich!
