Mit dem Schauspieler Oliver Peuker
Rezitation und Performance: Oliver Peuker; Live Musik: Judith Mann
Rainer Maria Rilke (1875 – 1926) gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Lyriker deutscher Sprache. In Anbetracht der Vielzahl seiner Lebensstationen war er zeitlebens ein rastlos Suchender. Dennoch war die Verbundenheit mit dem Künstlerdorf Worpswede eine vielschichtige Konstante im Leben des Dichters. Seine Aufenthalte auf Heinrich Vogelers Barkenhoff, der um die Jahrhundertwende als Mittelpunkt geistigen und kulturellen Lebens weit über Worpswede hinaus bekannt war, wurden für Rilke sowohl künstlerisch, als auch privat zum schicksalhaften Ereignis. Neben den prägenden Impulsen für seine weitere künstlerische Entwicklung und dem Erlebnis der Worpsweder Landschaft waren es vor allem die intensiven Begegnungen mit den Menschen der Künstlergemeinschaft, die sein Leben nachhaltig veränderten. Es entstand eine lebenslange Freundschaft mit der Malerin Paula Modersohn-Becker und die Begegnung mit der Bildhauerin Clara Westhoff mündete in einer Heirat.
Für die Cosmos Factory Theaterproduktion war die künstlerische Begegnung mit Rilke und dem Barkenhoff ebenso schicksalhaft. Im Jahr 2003 kam es erstmals zu einer Kooperation mit dem Heinrich-Vogeler-Museum, die in dem Theaterstück „Rilke 1903“ mündete und auf dem Außengelände des Barkenhoff am Hang des Weyerbergs mit seinem vorgelagerten Teich aufgeführt wurde. Viele Theaterproduktionen sollten daraufhin an diesem Ort folgen. Nach nun mehr als zwanzig erlebnisreichen Jahren Theaterarbeit in Worpswede lässt der Schauspieler und Regisseur Oliver Peuker in einer Mischung aus Performance und Rezitation den weltberühmten Dichter zurückkehren an den magischen Ort. Im Mittelpunkt der Aufführung stehen die Gedichte von Rainer Maria Rilke – mal gelesen, mal rezitiert – in einer Auswahl, die von der Frühzeit bis zu seinen späten Werken reicht. Der Zauber seiner Gedichte ist ungebrochen. Denn seine Wortmusik entspringt der Tiefe seiner Seele. „Kunstdinge sind ja immer Ergebnisse des in Gefahrgewesen-Seins, des in einer Erfahrung bis ans Ende-Gegangenseins, bis wo kein Mensch mehr weiterkann“, so schreibt er an seine Frau Clara. Als „Bühne“ der „Dichterlesung“ dient auch diesmal die Landschaft mit dem von Rilkes Freund Heinrich Vogeler angelegten Teich im Garten des Barkenhoff.
Die Live-Musik von Judith Mann wurde eigens für dieses Projekt komponiert.