DIE 16. MOVIMENTOS FESTWOCHEN DER AUTOSTADT MIT DEM THEMA „WÜRDE“
- Sieben internationale Tanzcompanies zeigen im KraftWerk zwölf Choreografien, darunter drei Europapremieren, sechs Deutschlandpremieren und zwei Koproduktionen
- Ballet BC aus Vancouver erstmals in Deutschland zu Gast
- Jazz im ZeitHaus mit Stars wie Gregory Porter und Mario Biondi
- Schauspielgrößen bei szenischen Lesungen und einer Schauspielproduktion zu Gast, u.a. Iris Berben, Claudia Michelsen, Sophie Rois, Philipp Hochmair, Burghart Klaußner, Thomas Thieme und Boris Aljinovic
- Zwei klassische Konzerte mit Uraufführungen von Wolfgang Rihm und Kit Armstrong und Klavier-Recitals mit herausragenden Pianisten
- Junge Tänzer der Movimentos Akademie eröffnen Festwochen mit zwei Premieren
Die 16. Movimentos Festwochen der Autostadt in Wolfsburg finden vom 4. April bis 6. Mai 2018 unter dem Thema „Würde“ statt. Internationale Künstler aus den Bereichen zeitgenössischer Tanz, Jazz, klassische Musik sowie Schauspielgrößen aus Deutschland sind in der Autostadt, im Volkswagen KraftWerk sowie in Kulturräumen der Stadt Wolfsburg und Braunschweig zu erleben. Ein öffentliches Podiumsgespräch wird das Festwochen-Thema am 9. April näher beleuchten und die jungen Tänzer der Movimentos Akademie Tanzklasse zeigen eine selbst erarbeitete Choreografie zum Thema „Würde“.
Roland Clement, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autostadt: „Als Geschäftsführer der Autostadt freue ich mich sehr auf meine ersten Movimentos Festwochen. Das Festival lebt von der Idee, hochkarätige Kunst in kleinen und großen Formaten zu zeigen, um Räume der Auseinandersetzung und des Erlebens zu schaffen und damit der Kultur Raum zu geben. Claudius Colsman und ich stehen hinter dem kulturellen Engagement der Autostadt und wir freuen uns darauf, es aktiv weiterzuentwickeln.“
Bernd Kauffmann, Künstlerischer Leiter der Movimentos Festwochen: „Würde ist mehr als eine Tugend, sie ist Wesenskern jedes Menschen. So sehr ihre ,Unantastbarkeit’ Verfassungs-Imperativ ist, so sehr wird sie täglich ,angetastet'. Grund genug, dass sich die Movimentos dem Wert und der Wahrheit dieses hohen Guts nähern, und Spuren des Nachdenkens legen, mit welchen Formen eines zugeneigten Miteinanders und grundlegenden Anstands den wachsenden Maß- und Würdelosigkeiten entgegengewirkt werden kann. Dass die Würde nicht nur dem Menschen gilt, sondern ebenso danach verlangt, der gefährdeten Schöpfung Gewicht zu geben, bedarf bei alledem keiner weiteren Begründung.“
Das Programm der 16. Movimentos Festwochen
Öffentliches Podiumsgespräch
Auf dem Podium des öffentlichen Gesprächs über Movimentos-Thema „Würde“ am 9. April diskutieren Prof. Dr. Naika Foroutan, Migrationsforscherin und stellvertretende Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung, Dr. Regula Venske, Präsidentin des PEN-Zentrums Deutschland, Prof. Dr. Jürgen Manemann, Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover, und Bernd Kauffmann, Künstlerischer Leiter der Movimentos Festwochen. Die Moderation übernimmt Stephan Lohr, ehemaliger Leiter der Literaturredaktion des Hörfunkprogramms von NDR Kultur. Movimentos Akademie
Den Auftakt der 16. Movimentos Festwochen bilden die jungen Tänzerinnen und Tänzer der Movimentos Akademie mit zwei Uraufführungen zum Thema „Würde“. Eine Produktion entsteht unter der Leitung von Daniel Martins und Sonja Böhme, die andere in Kooperation mit dem Tanztheater Braunschweig unter Leitung von Gregor Zöllig. Die von den Teilnehmern der Akademie erarbeiteten Stücke werden am 4. und 5. April im Scharoun Theater Wolfsburg und am 1. Mai am Staatstheater Braunschweig zu sehen sein.
Während des Festivals haben Erwachsene wieder die Möglichkeit, selbst an verschiedenen Tanz- und Yogaworkshops teilzunehmen.
Tanz
Erstmals in Deutschland ist Ballet BC aus dem kanadischen Vancouver zu erleben: Mit drei Choreografien von Crystal Pite, Sharon Eyal und mit der Deutschlandpremiere von Evelyn Molnars „16+ a room“ eröffnet die Company das Tanzprogramm im KraftWerk. Der gefeierte Choreograf Wayne McGregor zeigt seine neueste – in Koproduktion mit den Movimentos Festwochen entstandene – Arbeit „Autobiography“. Die französische Compagnie DCA / Philippe Decouflé bringt mit „Nouvelles Pièces Courtes“ („Neue kurze Stücke“) in Wolfsburg ebenfalls eine Deutschlandpremiere auf die Bühne. Drei aktuelle Arbeiten präsentiert die Sydney Dance Company, darunter die Europapremiere von „Frame of Mind“ von Rafael Bonachela sowie die Deutschlandpremiere von „Wildebeest“ von Gabrielle Nankivell. Das Cloud Gate Dance Theatre aus Taiwan ist mit der Europapremiere und Movimentos-Koproduktion „Über die Insel – Formosa“ des Großmeisters Lin Hwai-min bei Movimentos zu Gast. Die Company zero visibility corp. aus Norwegen zeigt als Deutschlandpremiere „Frozen Songs“ von Ina Christel Johannessen, bevor Grupo Corpo aus Brasilien, die bereits 2003 bei den ersten Movimentos Festwochen zu erleben war, das Programm der Movimentos 2018 mit einer Europa- und einer Deutschlandpremiere beschließt.
Szenische Lesungen und Schauspiel
Insgesamt acht szenische bzw. teilweise musikalische Lesungen setzen sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema „Würde“ auseinander. So wird unter anderem aus Yasmina Rezas neuem Roman „Babylon“, Daniel Kehlmanns Stück „Heilig Abend“ sowie der Offenbarung des Johannes gelesen und eine Neu-Interpretation von Schillers Balladen zu erleben sein. Zu Gast sind die Schauspieler Iris Berben, Sophie Rois, Thomas Thieme, Burghart Klaußner, Alexander Scheer, Claudia Michelsen, Wolfram Koch, Maren Kroyman, Sylvester Groth, Philipp Hochmair, Caroline Peters und Samuel Finzi. Boris Aljinovic ist aus Anlass von Karl Marx’ 200. Geburtstag in Howard Zinns Stück „Marx in Soho“ zu erleben.
Jazz-Konzerte
Jeden Freitagabend sind Jazz-Stars aus aller Welt im ZeitHaus zu Besuch: Fans dürfen sich auf drei außergewöhnliche Gesangskünstler freuen: den großartigen Gregory Porter, den italienischen Jazz-Bariton Mario Biondi und die Amerikanerin Indra Rios-Moore mit ihrer wohldosierten Soul-Stimme. Aus Finnland reist das Emil Brandqvist Trio an, und in einem Doppelkonzert sind zum Auftakt der Jazz-Reihe Laura Jurd und ihre Band Dinosaurs sowie Dominic J. Marshall mit seinem Trio zu erleben.
Matineen und Soireen
Im Zentrum der Matineen und Soireen steht 2018 das Klavier: Den Auftakt bildet das Konzert der beiden Pianisten Annika Treutler und Kit Armstrong, für das Armstrong eigens ein neues Werk für zwei Klaviere komponiert. In weiteren Konzerten sind William Youn, Ran Jia, Cédric Pescia und Severin von Eckardstein zu erleben. Am 8. April erwartet die Besucher ein besonderer Abend, der ganz ohne Klavier auskommt, mit zwei Uraufführungen: Das Ensemble Risonanze Erranti unter der Leitung von Peter Tilling setzt Werke von Wolfgang Rihm, darunter zwei zum ersten Mal aufgeführte Jugendwerke in Kontrast zu Kompositionen von Carl Philipp Emanuel Bach.