Ein Faust ohne Prolog im Himmel, ohne Osterspaziergang, Hexenküche und Walpurgisnacht. Goethe konzentriert sich auf die Liebesgeschichte der Protagonisten, auf Faust, Margarete. Schroffer und schneller als in der späteren Fassung führt die Liebe der unschuldigen Margarete zu dem rastlos suchenden Faust zur Katastrophe, tatkräftig vorangetrieben von Mephistopheles, der böse, witzig und teuflisch-genüsslich das weltliche Treiben der Menschen betrachtet…
Goethe war Anfang Zwanzig, als er seine erste Version des Faust-Stoffes verfasste. Es ist das Theaterstück des jungen Stürmers und Drängers aus der Werther-Zeit. Goethe kannte den Faust-Stoff aus dem Drama von Christopher Marlowe, aus dem Volksbuch und von Puppenspielen. Erst 1887 entdeckt, wurde »Urfaust« 1918 in Goethes Geburtsstadt Frankfurt erstmals aufgeführt.