Ausstellung: INSIDE USA
Mathias Braschler / Monika Fischer
Donald Trump hinterließ am Ende seiner Amtszeit ein zerrissenes Land, dem sein „American Dream“ abhandengekommen ist. Der Riss, der sich durch die Gesellschaft zieht, ist nicht neu, hat sich aber in den letzten Jahren stark vertieft. Es sind ver-schiedene Weltsichten und ein grundlegend unterschiedliches Verständnis über den Zustand der Nation, durch welche sich scheinbar unvereinbare Lager gebildet haben, die immer häufiger aufeinanderprallen. Noch immer werden sie angefeuert von einem ausgeschiedenen Präsidenten, der weiterhin Fehlinformationen verbreitet und die Ge-sellschaft polarisiert.
Stehen die Vereinigten Staaten auch heute noch für Freiheit und Demokratie? Wie se-hen die Menschen die Situation in ihrem Land? Wie verstehen die Menschen, die man auf der Straße trifft und die sonst keine große Stimme haben, diese Spaltung, das „Wir“ des Landes? Ist es noch ihr Amerika?
Um diese Fragen zu beantworten, ist das preisgekrönte Fotografenduo, Monika Fischer und Mathias Braschler, 100 Tage lang quer durch 40 Bundesstaaten der USA gereist. In direkten Begegnungen mit den Menschen wollten sie den gegen-wärtigen Zustand des Landes erkunden.
Braschler/Fischer haben mit ihren eindrucksvollen Fotos, Audio- und Videoaufnahmen eine vielfältige und zutiefst persönliche Erlebniswelt geschaffen. Diese ermöglicht uns, direkt durch die Augen der porträtierten Menschen hindurch in die Seele Amerikas zu blicken.
Die Ausstellung INSIDE USA besteht aus zwei großen fotografischen Zyklen. Im Erd- und Obergeschoss des Museums wird das Fotoprojekt DIVIDED WE STAND mit über 45 zum Teil großformatigen und eindrucksvollen Porträts präsentiert. Kombiniert mit Zitaten und Videointerviews wird sichtbar, wie Menschen auf eine unsichere Zukunft blicken und ihre Ideen, Sehnsüchte, Ängste und Wünsche formulieren. Wir sehen und hören Narrative voller Trauer, Angst und Wut, aber auch Liebe, Zuversicht und Hoffnung.
Im Untergeschoss des Museums zeigen Mathias Braschler und Monika Fischer ihren Zyklus ABOUT AMERICANS von 2003. In zahlreichen Einzel- und Gruppenporträts werden die individuellen Ausprägungen des „American Way of Life“ dokumentiert. Die Menschen erscheinen authentisch in ihrem Lebensraum, offenbaren Profession, Vor-lieben und ideologischen Background. Häufig unterstützt ein kurzes und prägnantes Statement die Aussage der Porträts und führt zu der Frage: Wie sahen die Menschen sich und ihr Land, als der amerikanische Traum noch intakt zu sein schien?