Dass ein junges Mädchen sich der Zwangsheirat durch Flucht verweigert, ist im 7. Jahrhundert ebenso mutig wie heute. Eine dramatische Lebensgeschichte erzählt der Gertrudenschrein in der Cosmaekirche Stade. Aufgewachsen in höchsten Kreisen des französischen Königshofs emigriert die Heilige Gertrud blutjung nach Mainfranken, tritt in das Kloster von Nivelles ein und wird Äbtissin. Selbst hochbelesen, sorgt sie für die Ausbildung von Mädchen, kümmert sich um Witwen, Weisen, Kranke sowie Reisende und kann als eine Art Mutter Teresa des Mittelalters angesehen werden. Wichtige Lebensstationen der Heiligen zeigen Gemälde auf den Außenflügeln des Wandelaltares, die Kirchenführerin Cornelia Kenklies in mehreren Etappen unter die Lupe nimmt.
Die Kurzführungen dauern ca. 30 Minuten, beinhalten ein heißes Getränk und schließen mit einem Abendsegen. Gäste werden gebeten, sich sehr warm anzuziehen, die Kirche ist ungeheizt. Teilnahme frei. Spenden zum Erhalt der Kirche sind willkommen.