Wenn sich am Martinstag in Zeitlupe die Flügel des Gertrudenaltars schließen, entschwindet die Heilige Gertrud mit ihren Begleiterinnen und den Aposteln langsam in ihrem Schrein. Dafür erscheinen ganz allmählich die Malereien auf den Außenflügeln, die sich wie ein wohl gehütetes Geheimnis die meiste Zeit des Jahres hinter den geöffneten Flügeln verbergen.
Mancher Betrachter hält unweigerlich den Atem an, wenn er erstmals Zeuge dieser Verwandlung wird. Die Gemälde erzählen die Lebensgeschichte der Heiligen Schutzpatronin der Kranken, Reisenden und Pilger.
Die Wandlung des Schreines ist der feierliche Auftakt für eine Reihe von Kurzführungen in der Cosmae-Kirche. In fünf Etappen stellt Kirchenführerin Cornelia Kenklies den Gertrudenschrein vor. Dabei gehen die Gäste zunächst auf eine Entdeckungsreise zu seiner Entstehung, Geschichte und einem spektakulären Diebstahl. Danach nehmen sie nach und nach die einzelnen Gemälde und Lebensstationen der Heiligen Gertrud unter die Lupe und werden erfahren, wo der Teufel im Detail steckt.
Der Gertrudenschrein ist der kostbarste Kirchenschatz der Hansestadt Stade und entstand wohl um 1500 in einer Hamburger Werkstatt.
Die Kurzführungen dauern 15 Minuten, beinhalten ein warmes Getränk und schließen mit einem Abendsegen.
Zu allen Veranstaltungen werden die Gäste gebeten, sich sehr warm anzuziehen, denn aus Energiespargründen ist die Kirche ungeheizt.
Der Eintritt ist frei. Eine Spende zur Erhaltung der Kirche ist willkommen.