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Der Künstler HAWOLI ist den meisten sicherlich als Bildhauer bekannt. 2018 war in Soltau eine Auswahl seiner Arbeiten in der dafür hervorragend geeigneten Anlage von Breidings-Garten zu sehen.
Nach der Corona Pause öffnet das Museum wieder und zeigt ab dem 23. Juni 2020 seine Fotoarbeiten. Die dort präsentierten Blätter lassen eine weitere Facette des Künstlers erscheinen. Fotografierte Ansichten der von ihm in Steinbrüchen gefundenen Schnitt- und Sprengflächen der jeweiligen Gesteinsformation sind deren Grundlage. Mit flüssigen, teils eingefärbten lichtempfindlichen Emulsionen wird der Fokus auf die dem jeweiligen Gestein innewohnenden Strukturen, also dessen reizvoll fließenden Bewegungslinien im Kontrast zur schroffen Ästhetik des Steins gelegt. Der gezielt handwerklich gestische Eingriff setzt malerische Impulse und prägt die Fotoarbeiten zu Unikaten.
Hinzu kommen die sich in den Berg oder Untergrund quasi hineinfressenden Maschinen als Zeichen für die enormen Anstrengungen des Menschen, Stein abzubauen und für seine Zwecke nutzbar zu machen. HAWOLIs Faszination an der gestalteten Schönheit wird hier mit der Zerstörung der Natur kontrastiert und so zu einem vielschichtigen Dialog vereint.
Doch der Künstler geht noch weiter: Selbst Marmor wird von ihm wie Fotopapier belichtet und fixiert. Im Steinbruch abgebauter Stein wird auf diese Weise zur Projektionsfläche seiner ihm eigenen Entstehungsgeschichte.
Darüber hinaus werden als Ergänzung einige Modelle von HAWOLIs realisierten und bislang noch unrealisierten pastischen Arbeiten gezeigt.