"unten & oben" - Stefan Thomas, Skulptur - Britta Matthies, Grafik, Objekte
In der Gemeinschafts-Ausstellung des Vereins Kunst-Wasser-Werk e. V. sind Werke des Bildhauers Stefan Thomas und der Grafikerin Britta Matthies zu sehen.
"Unten & oben" ist die kommende Ausstellung des Vereins Kunst-Wasser-Werk e. V. betitelt, mit Werken des Bildhauers Stefan Thomas und der Grafikerin Britta Matthies. In der Gemeinschaftsausstellung der beiden bedeutenden lokalen Künstler bekommen die Besucher einen Einblick in deren langjähriges Schaffen, sei es im Angesicht der Figuren und Porträts bei Stefan Thomas oder durch den Blick auf die Dächer der Stadt bei Britta Matthies.
Der 1932 in Tilsit geborene Bildhauer Stefan Thomas hat seine Heimat schon lange in Mecklenburg gefunden. Zunächst zuhause in Dümmer, wohin ihn die Flucht seiner Familie nach Ende des Krieges führte, lebt und arbeitet er heute in der Nähe von Rom bei Parchim. In seinem denkmalgeschützten Bauernhaus kann er fern jeglichen städtischen Trubels ungestört werken, hier formt er noch heute Plastiken, Büsten und bevorzugt Reliefs.
Stefan Thomas studierte an der Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm, später an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Seit nunmehr bald 60 Jahren ist er freischaffend tätig, zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen, aber auch seine im öffentlichen Raum stehenden Gruppen und Figuren, etwa in Schwerin, Rostock und Parchim, zeugen von seinem langjährigen Wirken als Bildhauer. Sein künstlerisches Selbstverständnis ist dabei eher das eines "Modellierers", der bevorzugt in Gips und Ton arbeitet. Dem Menschen in seiner Verletzlichkeit spürt er nach, bildet seinen Blick auf Gesichter und Körper in stiller Konzentriertheit ab und lädt den Betrachter dazu ein, seinem Blick auf das Wesen des Menschen zu folgen.
Dagegen tritt die menschliche Figur in den Arbeiten von Britta Matthies meist nur am Rande in Erscheinung. Mit "Stadt- und Landblicke" hat die in Hohen Viecheln bei Wismar lebende und arbeitende Grafikerin ihre Werke überschrieben, vornehmlich Radierungen, aber auch farbige Holzschnitte. Als eine "Landschaftsmalerin" sieht sich Britta Matthies indes nicht, denn "Landschaft ohne den Menschen gibt es nicht ... überall ist seine Anwesenheit zu spüren. In meinen Bildern erfährt diese Landschaft eine erneute Umsetzung, eine Neu-Gestaltung." Diese Interpretation ist insbesondere in den Dachlandschaften Mecklenburger Städte nachzuempfinden, die mit ihrem Spiel von Licht und Schatten, von Form und Fläche den Betrachter zum genauen Hinsehen geradezu provozieren.
Aufgewachsen in Sachsen, studierte sie von 1968 bis 1973 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, 1975 bis 1980 war sie als Grafikerin am Landestheater Dessau beschäftigt. Sie ist Mitglied des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK und der Gemeinschaft Wismarer Künstler und Kunstfreunde. In zahlreichen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen im In- und Ausland waren ihre Werke zu sehen.
In dieser Exposition im Kunstwasserwerk stellt Britta Matthies Arbeiten der letzten Jahre vor. Erstmalig wird die komplette Serie „Dächer“ in einer Ausstellung präsentiert, daneben grafische Objekte und eine Installation.
Die Ausstellung im Alten Wasserwerk in Schwerin-Neumühle wird am Samstag, den 01. September 2018 um 17 Uhr eröffnet. Die Wismarer Kulturwissenschaftlerin Regina Hoppe gibt eine Einführung in die Ausstellung und das Werk der beiden Künstler. Der Berliner Bajan-Spieler Anton Kryukov begleitet die Vernissage mit feiner Klangkunst auf seinem Knopfakkordeon.
Auf zwei Veranstaltungen, die im Rahmen der Ausstellung stattfinden, wird bereits hingewiesen:
Geöffnet ist die Schau bis einschließlich Sonntag, den 07. Oktober immer von Freitag bis Sonntag jeweils 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung.