LILIOM
Eine Vorstadtlegende in sieben Bildern und einem szenischen Prolog von Franz Molnár Für die deutsche Bühne bearbeitet von Alfred Polgar
Liliom arbeitet auf der Kirmes, ein Draufgänger und Weiberheld, der sich gerne schlägt und nie um Verzeihung bittet. Dann trifft ihn mit Julie die große Liebe und er, dessen Verletzlichkeit so groß ist, dass er sie hinter seiner Brutalität verbergen muss, versucht gut zu sein. Vergebens. Erst trinkt er, dann schlägt er. Seine Schläge treffen Julie, deren Liebe stärker ist als das. Seinen Job hat Liliom aufgegeben, und damit auch jede finanzielle Sicherheit. Dann ist Julie schwanger und Liliom will Geld besorgen. Er tut sich mit dem Kriminellen Ficsur zusammen, wird bei einem Überfall erwischt und ersticht sich. Doch Liliom bekommt eine zweite Chance: Nach sechzehn Jahren schickt der Himmel ihn für einen Tag zurück auf die Erde.
Ferenc Molnár soll seine Stücke meist in überfüllten Cafés geschrieben haben, im Lärm der Stadt und ihrer Menschen. LILIOM, sein bis heute bekanntestes Stück, bekam nach durchgefallener Uraufführung 1909 in Budapest eine zweite Chance in Wien, wurde Publikumsliebling und Welterfolg. Eine erste Verfilmung (1934) und eine Musical- Adaption (CAROUSEL, 1945) folgten.
Alice Buddeberg arbeitete u. a. an den Schauspielhäusern in Hamburg und Wien, am Schauspiel Frankfurt, am Theaterhaus Jena, am Nationaltheater Weimar und als Hausregisseurin am Theater Bonn. Ihre Bonner Uraufführung von Thomas Melles BILDER VON UNS wurde 2016 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Molnárs Stück voller Poesie und archaischer Gewalt ist ihre erste Arbeit in Schwerin.