Uraufführung; Eine szenische Installation von RAUM+ZEIT (Däßler/Kittstein/Mikeska)
„Siehst du die graue Stadt, die sich unter die Wolkendecke duckt? Du musst hier raus.“
1975 stirbt in einem Krankenhaus in Karl- Marx-Stadt eine 54-jährige Frau an Krebs: Gerda Brasch. Ihr Ehemann Horst und der älteste ihrer Söhne, Thomas, sind für die DDR-Behörden keine unbeschriebenen Blätter mehr. Aber wer ist die Verstorbene? Welcher Lebensweg führt eine junge, begabte Frau aus Wien über das Exil in London bis in die ostdeutsche Provinz? Das Künstlerkollektiv RAUM+ZEIT entwickelt eine szenische Installation für je eine Person. Allein
begibt man sich auf die Spuren Gerda Braschs. Eine subjektive Reise ins Innere. RAUM+ZEIT ist ein in wechselnden Konstellationen arbeitendes Kollektiv, das es sich in seinen Arbeiten zum Prinzip gemacht hat, gewohnte Seh- und Rezeptionsweisen zu durchbrechen. In den Rauminstallationen ihrer Theaterabende schaffen Regisseur Bernhard Mikeska, Autor Lothar Kittstein, Team und Ensemble aufregende Eins-zu-Eins-Begegnungen zwischen den Protagonist:innen der Geschichte und den einzelnen Besucher:innen. Ein Theatererlebnis zwischen Identifikation, Empathie und Widerstand, bei dem die Grenzen zwischen fiktivem Bühnengeschehen und realer Umgebung zunehmend verschwimmen.
Regie: Bernhard Mikeska
Bühne + Kostüme: Lisa Däßler
Sounddesign: Daniel Dorsch
Dramaturgie: Jennifer Bischoff
Mit: Katrin Heinrich, Vincent Heppner, Julia Keiling, Till Timmermann