Komödie von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, Niederdeutsch von Meike Meiners und Katharina Mahnke
„In’n Frieden un in’n Krieg behöllt de Einigkeit denn’ Sieg“.
Noch Fragen? Dann ist das so beschlossen. Am Ende einer Vereinssitzung im Tennisclub, souverän durchmoderiert vom frisch wiedergewählten Vorsitzenden, soll vor der Buffet-Eröffnung unter Punkt 7. ‚Sonstiges‘ nur noch fix über den Kauf des neuen Grills abgestimmt werden. Da entzündet sich an der Frage, wo denn das Halal-Grillgut des türkischstämmigen Mitglieds gebraten werden soll, eine Diskussion, in deren Verlauf sich der Tennisverein komplett zerlegt. Dabei hatte der Betroffene zunächst gar kein Problem, wohl aber mit dem nun folgenden Umgang damit. Und sehr bald geht es gar nicht mehr um die Wurst, sondern in wechselnden Fronten um Fleischesser:innen gegen Vegetarier:innen, Religiöse gegen Atheist:innen, Gutmenschen gegen Hardliner:innen, Feminist:innen gegen Chauvis, Mitglieder gegen Vorstände – schlicht und einfach: ums Prinzip wie ums Überleben, also Jede:r gegen Jede:n.
Das Pastewka-Autorenduo, auch für die TV-Serie Stromberg bereits mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet, versetzt seine Zuschauer:innen mitten hinein in einen unserer oft genug absurden, selbstgerechten Kulturkämpfe. Und als Teil der Mitgliederversammlung kann das Publikum gelegentlich sogar mit abstimmen.