von Verena Keßler
Uraufführung
„Wenn ich die Sonne wäre, würde ich auch lieber woanders scheinen.“
Larissa, genannt Larry, ist 15. Geboren und aufgewachsen im mecklenburgischen Demmin, einer Stadt, die die junge Frau vor allem mit dem Wort „langweilig“ beschreiben würde, will sie die Welt bereisen und träumt von einer Zukunft als Kriegsreporterin. Dafür trainiert sie in jeder freien Minute Extremsituationen – Kopfüber hängen, Luft anhalten, Waterboarding. Larrys Nachbarin steht der Umzug ins Seniorenheim bevor. Sie hat Demmin niemals verlassen und erinnert sich nun, da sie ihr Haus aufgeben soll und ihr Leben in Kisten packt, wieder ganz deutlich an die Massensuizide nach dem 2. Weltkrieg, die ihr eigenes wie das Leben der Stadt bis heute überschatten. Verena Keßler, geboren 1988 in Hamburg, lebt und arbeitet in Leipzig. Ihr erster Roman Die Gespenster von Demmin ist eine bewegende Geschichte über die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und die Notwendigkeit, sie zu überwinden. Was passiert mit den Erinnerungen, wenn die letzten Zeitzeugen, die noch von den Grausamkeiten des Krieges erzählen könnten, sterben? Als mobile Produktion kann die Inszenierung von Schulgruppen für eine Aufführung im Klassenzimmer gebucht werden.