Oper von Georges Bizet Libretto: Henri Meilhac und Ludovic Halevy Franzosisch, mit deutschen Ubertiteln
„Was du begehrst wird dir gegeben, wie ein Rausch ist dir das Leben, denn du bist frei!“
Verführerin oder Vorkämpferin der sexuellen Revolution? Opfer der patriarchalen Gesellschaft oder Sinnbild der weiblichen Emanzipation? Selbstbewusste oder selbstzerstörerische Frau? Kaum eine Opernfigur stößt auf so viel Faszination wie Carmen.
Sie fordert vom Soldaten Don José bedingungslose Hingabe: Er soll auch bereit sein, die Grenzen des Gesetzes zu überschreiten. Für sie bedeutet Liebe Freiheit. Doch für ihn bedeutet Freiheit Unsicherheit. Don Josés Gefühle sind in einer Gesellschaft gefangen, die von Hierarchien und Macht geprägt ist. Carmen trennt sich von ihm und bleibt sich selbst bis in den Tod hinein treu.
Das Zusammenspiel von Liebe und Tod, die Konsequenz der Freiheit, die Überwindung der Angst vor dem Ungewissen – diese Aspekte der faszinierenden Geschichte inspirieren das Team um Regisseurin Anna Weber zu einer bildgewaltigen, fantastischen Welt der Outlaws und Gejagten. Die überraschungsvolle Inszenierung, die das Carmen-Mythos verspielt mit dem Vampir-Mythos in Berührung bringt, ist für jede Generation zugänglich.