ANNA, DAT GOLDSTÜCK
Lustspiel von Marc Camoletti, Niederdeutsche Fassung von Hans Pfeiffer
Regisseur Folker Bohnet hat Erfahrung. Nicht die Art Erfahrungen, wie sie das Ehepaar Claudia und Bernhard in dem Lustspiel „Anna, dat Goldstück“ macht, aber Erfahrung mit allem, was gutes Boulevardtheater ausmacht. Der 1937 geborene Schauspieler, Autor und Regisseur stand in nahezu allen wichtigen Komödientheatern Deutschlands auf der Bühne, schreibt seit über 30 Jahren Stücke, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden und inszenierte in Schwerin bereits Klassiker wie „Tratsch im Treppenhaus“ und „De verflixte Strump“. Darum ist er goldrichtig als Regisseur für dieses Stück des Franzosen Marc Camoletti, das von Katrin Reimers und Christine Jacob mit 20er-Jahre-Charme ausgestattet wird. Mit Elfie Schrodt hat Folker Bohnet die Titelrolle mit einer Protagonistin besetzt, die ebenfalls seit mehr als 40 Jahren hoch- und niederdeutsches Theater spielt.
Das Ehepaar Claudia und Bernhard will die gemeinsame Wohnung für außereheliche Rendezvous nutzen, wenn der jeweilige Partner auf Dienstreise bzw. unterwegs zur Mutter ist. Das Hausmädchen Anna wird deswegen vorsorglich in Urlaub geschickt. Aber Anna denkt gar nicht daran wegzufahren – wenn niemand zu Hause ist, wird auch niemand merken, dass sie ihr Urlaubsgeld lieber auf die hohe Kante legt. Doch schon bald muss sie feststellen, dass es auch ihre Herrschaften mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, und nun ist es an ihr, Claudia und ihren jungen Freund, den Boxer Robert, und Bernhard mit seiner Freundin Cathrin so zu lenken, dass sie bei ihren nächtlichen Aktivitäten nicht aufeinandertreffen. Natürlich weiß sie aus der Situation ihren Vorteil zu ziehen und ihre „hohe Kante“ dabei noch weiter auszubauen.