Ausstellung im Grenzhus: Die Mütter des Grundgesetzes
"Die Mütter des Grundgesetzes und heutige Aktivistinnen im Landkreis Nordwestmecklenburg: Parteiübergreifend für Gleichstellung" Eine Ausstellung in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Nordwestmecklenburg.
Gezeigt werden die Lebensbilder von Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel – den vier weiblichen Mitgliedern des Parlamentarischen Rates. Der Parlamentarische Rat war eine von elf deutschen Länderparlamenten der drei Westzonen gewählte Versammlung, die von September 1948 bis Mai/Juni 1949 in Bonn tagte. Sie sollte nach der drei Jahre zuvor mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgten Niederschlagung der NS-Diktatur einen auf demokratischen Prinzipien beruhenden politischen Neuanfang für Deutschland einleiten. Am 8. Mai 1949 verabschiedete der Parlamentarische Rat das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, eine verfassungs- und staatsrechtliche Basis für die Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Die vier Frauen erkämpften mit Art. 3, Abs. 2 – „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ – die Verankerung der Gleichberechtigung im Grundgesetz. Formuliert wurde damit im Jahr 1949 eine verfassungsmäßige Zielsetzung, keine Aussage über die Realität. Ihrer Verankerung im Grundgesetz gingen heftige Diskussionen voraus. Ohne das Engagement der vier Frauen im Parlamentarischen Rat und der vielen Frauen, die sich in der Öffentlichkeit für die volle Gleichberechtigung stark machten, wäre es zu dieser Formulierung nicht gekommen. Die Ausstellung würdigt das politische Engagement, das die vier politischen Weggefährtinnen in den ersten Jahren der Bundesrepublik gezeigt haben. Die Brücke in die Gegenwart bauen 10 Porträts von Frauen aus unterschiedlichen Generationen, Parteien, Organisationen und Tätigkeitsfeldern, die sich heute im Landkreis Nordwestmecklenburg für eine Gleichstellung von Frauen und Männern einsetzen. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich geändert, aber gesellschaftliches Engagement bleibt notwendig, damit der Verfassungsgrundsatz für alle Frauen zur Realität wird.
Ausstellungskonzeption und -verleih: EAF Berlin, info@eaf-berlin.de