DAS THEATERENSEMBLE der VHS SACHSENWALD zeigt
ROMEO UND JULIA von William Shakespeare
Am 11.Mai 2019 startet das VHS Theaterensemble unter Leitung von Brigitte Oels in eine besonders aufregende Spielsaison: Im SpielRAUM, der Studiobühne in der VHS Sachsenwald hat dann Shakespeares „ROMEO und Julia“ Premiere. Wohl kaum einer kennt sie nicht, die Geschichte der zwei jungen Liebenden, deren kurzes Glück in Gewalt und Hass zwischen den verfeindeten Clans der Capulets und Montagues tragisch untergeht. Eine Jahrhunderte alte Geschichte, dennoch erscheint sie so aktuell und frisch, dass das Stück neben Shakespeares SOMMERNACHTSTRAUM das am häufigsten gespielte Stück auf deutschen Bühnen ist. Leidenschaftliche Liebe, Mord und Totschlag, das geht halt immer.
Shakespeares Tragödie bietet aber weit mehr. Neben einer hochdramatischen Liebesgeschichte bekommen wir wie in einer Art Lehrbuch eine Lektion darüber, was Menschen so unter Liebe verstehen. Das blutjunge Paar schwelgt in Taumel und Überschwang des Gefühls, in Sehnsucht nach Hingabe, Zärtlichkeit, Erfüllung. Und das sofort, unbedingt und schrankenlos - ein verständliches, aber recht gefährliches Verhalten.
Für deren Eltern bedeutet Liebe zum Kind, dies gut, reich und standesgemäß abzusichern, zu verheiraten. Dafür hat das Kind Liebe zu den Eltern als Dank und Gehorsam zu erwidern. Bleiben diese aus, dann drohen Gewalt, Fluch und Enterbung.
Die jungen Männer schwadronieren ständig von lässig bis obszön von Sexabenteuern, bei denen es nicht um Gefühl sondern nur um Macht und Befriedigung geht. Der Pater möchte die heimliche Heirat zwischen Romeo und Julia zur Streitschlichtung zwischen den verfeindeten Familien nutzen…
Das Stück zeigt uns eine Liebe, die keine Chance hat, weil sie nicht nur zwischen Hass und Streit zerrieben wird sondern weil sie Zwecken dienen soll, die die Liebe unmöglich machen - falls jemand mal darüber sinniert, was wohl aus Romeo und Julia geworden wäre, hätten sie überlebt. Ein kluger Mann, dieser Shakespeare, und wirklich ziemlich zeitlos in seiner Sicht auf das Leben.
Viel Stoff für kreative Auseinandersetzungen im Ensemble, um eine solch komplexe Geschichte auf die Bühne zu bringen. Aber das Ensemble hat ja in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es durchaus in der Lage ist, mit seinen Amateur-Mitteln beeindruckende Bilder und Figuren zu entwickeln, um auch solch gewichtigen Stoffen wie „Faust“ und Autoren wie Brecht, Dürrenmatt oder Shakespeare gerecht zu werden. Und auf der SpielRAUM-Bühne in der VHS findet das Ensemble auch immer wieder verblüffende Möglichkeiten, mit einfachen Mitteln solche Projekte zu „bebildern“. Der inzwischen recht große „Fanclub“ des Ensembles genießt inzwischen auch die gemütliche, private Atmosphäre der Studiobühne in der VHS.
Das Ensemble vereint Spieler zwischen 16 und 80! Und natürlich konnte die Idee zu diesem Projekt nur entstehen, weil zur Zeit zwei sehr junge Spieler für ROMEO und JULIA in der Gruppe sind. Noch fiebert das Ensemble, ob auch alle Ideen zünden, alles Geplante wirkungsvoll umgesetzt werden kann. Noch wird geprobt, korrigiert, eingeleuchtet… eine arbeitsreiche Zeit für die Mitglieder des VHS-Ensembles, die ja im „richtigen Leben“ Schule, Arbeit, Ausbildung, Familie… zu meistern haben, um dann an den Probenabenden und in der Endphase auch an manchem Wochenende konzentriert künstlerisch zu arbeiten. Brigitte Oels, die das Ensemble seit über 30 Jahren leitet, kommt gar nicht aus dem Schwärmen heraus, wenn sie über den Enthusiasmus, die Spielfreude und auch über die künstlerischen Fähigkeiten ihres Ensembles spricht, Neben den künstlerischen Ergebnissen sind es ja auch das Miteinander in so einer Gruppe, der Zusammenhalt fast wie bei einer Familie, die so ein Ensemble zusammenhalten, ob Älter oder Jung, in kleiner oder großer Rolle, Alteingesessene und Geflüchtete…
„Ich sehe mich schon als die Fachfrau im Ensemble“, sagt Brigitte Oels, die Theaterwissenschaften studiert hat, „aber es gehört zum Arbeitsstil der Gruppe, das wir alles gemeinsam diskutieren, ausprobieren, auswählen, entscheiden, so das es am Ende unsere Inszenierung ist und nicht meine.
Ensemble halt: gemeisam! “
Neugierig geworden?
ROMEO und JULIA geht an sechs Terminen über die SpielRAUM Bühne in der VHS Sachsenwald, 21465 Reinbek, Klosterbergenstraße 2a
Karten zu 10/erm.5 gibt es im Büro der VHS ( 040/ 7273240),
tel. bei Brigitte Oels (040/720 14 04) und evtl. an der Abendkasse
Brigitte Oels gibt jeweils 30min. vor Veranstaltungsbeginn eine kurze Einführung
