Einblicke in eine Sammlerleidenschaft
„Alles begann mit einer Abbildung aus dem „Wohnzimmer“ von Horst Janssens Haus in Blankenese, die ich in einem Buch gesehen habe: Dort standen auf einem Fensterbrett Kasper.“ So beschreibt der Janssen-Fan Mathias Rutke, wie er (unter anderem) zu einem Kasper-Sammler wurde. Befeuert wurde dies noch durch ein Heftchen mit dem Titel „Kasper Janssen. 1 altes Herz kaspert für Annettchen“, das 1986 in der Hamburger Hausgalerie des Künstlers Janssen, St. Gertrude, erschien, offensichtlich gewidmet seiner kurzen aber heftigen Liebesbeziehung zu Annette Kasper. Ein weiterer Meilenstein zum Sammeln kurz nach der Grenzöffnung: „Während eines Urlaubs in der Sächsischen Schweiz entdeckte ich in einem Restaurant bei Hohenstein einen Hohensteiner Kasper. Der Schnitzer lebte angeblich in Hohenstein. Gerne hätte ich die Werkstatt besucht, aber das war am Wochenende nicht möglich. Aber ich war froh, dass ich den einzigen noch vorhandenen Kasper im Restaurant kaufen konnte.“ Flohmärkte, Versteigerungen, Urlaubsentdeckungen, Besuche bei Puppenspielern — aus ganz Deutschland hat Mathias Rutke inzwischen seine Sammlung stetig erweitert. Dabei interessieren ihn eher bespielte Kasper als neue Figuren. Wenn der Kopf angeschlagen ist, die Nase, ein Arm oder Bein fehlen oder die Kleidung zerschlissen ist, dann haben die Figuren für ihn den richtigen Charme entwickelt.
