Beide haben mit ihrem jahrzehntelangen Wirken die Kunst nicht nur in Schleswig-Holstein nachhaltig geprägt. Lucia Figueroa wurde 2015 mit dem Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft geehrt und Hanne-Nagel-Axelsen war 2017 Baumkunstpreisträgerin des SH Landesmuseum Schloss Gottorf. Gemeinsam ausgestellt haben sie bislang noch nie. Dabei lassen ihre Sujets eine gewisse Seelenverwandtschaft vermuten.
Die Malerei von Hanne Nagel-Axelsen hat ihren Ursprung im Zufälligen: In vielfarbigen Untergründen, ob gekleckst, verlaufen oder großflächig aufgebracht, „findet“ sie ihre Fabelwesen, die sie dann kunstvoll herausarbeitet und ihnen Gestalt und Gesicht gibt. Mit ihnen erzählt die Künstlerin Geschichten, das ist ihr Antrieb. Ihre Wesen beflügeln unsere Phantasie, lassen uns Bekanntes im Fremden suchen und begegnen uns mal melancholisch, mal lebendig und mitunter mit feinem Humor.
Der Werkstoff Ton verlangt Lucia Figueroa eine sorgfältige „Vorausschau“ ab. Eine Retusche ist so gut wie unmöglich, wenn die Plastik erst gebrannt ist. Genauso verfährt Lucia Figueroa aber auch mit Papier. Papier oder Ton: Für sie kein Unterschied. Die Plastiken von Lucia Figueroa muten archaisch an, sie umgibt eine mystische Aura der frühzeitlichen Ikonografie. Dennoch verweisen sie nicht auf Vergangenes, sondern sie schauen aus einer vergangenen Ewigkeit stammend in eine künftige hinein. (Dr. Thomas Gädeke in: „Urhaftes in der Kunst Lucia Figueroas“)