Marc Weide – Fun meets Magic
Kann man davon leben?
Durchaus - wenn man der Agentur für Arbeit klar machen kann, dass Zauberei ein Beruf ist und wenn das Finanzamt einsieht, dass man für einen Zaubertrick gekaufte Gummipuppen von der Steuer absetzen kann.
Auch wenn Marc Weide ein gern gesehener Gast in TV Shows ist und 2018 zum Weltmeister der Zauberkunst ausgezeichnet wurde, stellt er sich im neuen Programm dieser gern gestellten Frage.
Also, kann man davon leben?
Für das Publikum beantwortet sich diese Frage nach einem Abend voll Lachen und Staunen ganz von selbst.
Seine hellseherischen Fähigkeiten hat Marc Weide schon mit elf Jahren unter Beweis gestellt, als er seiner Mutter verkündete: “Ich werde Zauberer!” Damals waren die beiden auf dem Rückweg von einem Auftritt von David Copperfield in Oberhausen, der Marc aus dem Publikum als Assistent auf die Bühne geholt hatte. Heute, 17 Jahre später, ist klar: Das war kein kurzfristiger kindlicher Impuls, sondern durch dieses Erlebnis hat er seinen Weg gefunden und seitdem konsequent weiterverfolgt. Mit 13 gewinnt er die ersten Zauberwettbewerbe, mit 16 wird er jüngstes Mitglied im magischen Zirkel, nach dem Abi beschließt er ein „Probejahr als Zauberer“ einzulegen und wenig später wird er bereits als einer „der besten Zauberer Deutschlands“ bezeichnet.
In 2018 macht er dieser Bezeichnung alle Ehre, als er sensationell den ersten Platz bei der Weltmeisterschaft der Zauberkunst in der Sparte Salon Magie erhält und zum „Magier des Jahres 2018“ durch den Magischen Zirkel e.V. gekürt wird.
Marc Weide will aber nicht nur zaubern – vor allem will er seine Zuschauer verzaubern. Es geht ihm weniger um spektakuläre, technisch ausgefeilte Großillusionen, als um das Staunen seines Publikums, das ihm aus nächster Nähe auf die Finger schauen kann. Als Zauber-Entertainer präsentiert er moderne, freche Unterhaltung. Nahbarkeit ist ihm dabei wichtig. Seine bevorzugten Requisiten sind Gegenstände, die jeder aus dem Alltag kennt. Jungfrauen zersägen oder Hochhäuser verschwinden lassen kommt in seinem Programm nicht vor. Stattdessen fasziniert er mit ausgeliehenen Eheringen, die er verkettet, Gummibändern, die sich scheinbar auflösen und zerrissenen Spielkarten die auf einmal wieder ganz sind.
Sein bester Trick ist der, mit dem er ein Lächeln in das Gesicht seiner Zuschauer zaubert. Dabei kommt es auf seine magische Ausstrahlung mindestens genauso an, wie auf die Fingerfertigkeit beim Manipulieren. Er schafft es, die Energie und den Spaß, den er bei seinen Auftritten selbst hat, auch auf das Publikum zu übertragen,
das er interaktiv sehr oft auch in die Tricks mit einbindet. Das Ergebnis: Beste Unterhaltung, ungläubiges Staunen und schallendes Lachen. Und das Aha-Erlebnis ist immer am größten, wenn einer seiner Tricks vermeintlich nicht funktioniert, im letzten Augenblick aber dann völlig überraschend doch noch aufgeht.
Es gab ein Wiedersehen mit David Copperfield: 2014 hat ein deutscher Fernsehsender Marc Weide nach Las Vegas begleitet, wo er nicht nur einige Auftritte absolviert, sondern auch sein großes Vorbild wiedergetroffen hat. Auch Auftritte in London, New York und Novosibirsk ließen den sympathischen 28jährigen nicht abheben, sondern er steht weiter mit beiden Beinen auf der Erde. „Kartentricks können viele, entscheidend ist aber, wie man es macht.“ Die Technik macht nach seiner eigenen Einschätzung nur einen Teil seiner Leistung aus, der Rest liegt in der Präsentation. Dazu passt einer seiner Wahlsprüche in Anlehnung an das berühmte Zitat von Albert Einstein: „Phantasie ist wichtiger als Technik, denn Technik ist begrenzt“.
Text: Stefan Parrisius und Marc Weide