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Frühjahrskonzert: Orchester Osnabrücker Musikfreunde

Kategorie: Musik

Frieden – Peace – Rauha

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Frühjahrskonzert 2023

Samstag, 10. Juni 2023, 18.00 Uhr   -  Konzert- und Theatersaal Nordhorn

Sonntag, 11. Juni 2023, 17.00 Uhr    -  OsnabrückHalle

Programm

Ludwig van Beethoven (1770-1827):

Egmont-Ouvertüre Op. 84

Benjamin Britten (1913-1976):

Diversions on a Theme for Piano Left Hand and Orchestra Op. 21

  1. Theme
  2. Var. I: Recitative
  3. Var. II: Romance
  4. Var. III: March
  5. Var. IV: Rubato
  6. Var. V: Chorale
  7. Var. VI: Nocturne
  8. Var. VII: Badinerie
  9. Var. VIII: Ritmico
  10. Var. IXa: Toccata
  11. Var. IXb: Toccata II
  12. Var. X: Adagio
  13. Var. XI: Tarantella

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Leevi Madetoja (1887-1947):

Symphony No. 2 Op. 35

  1. Allegro moderato
  2. Andante
  3. Allegro non troppo
  4. Andantino

Jung Eun Séverine Kim, Klavier

Orchester Osnabrücker Musikfreunde

Leitung: Reinmar Neuner

 

Frieden

Mit seinem Opus 84 bietet Ludwig van Beethoven die wohl interessanteste Fassung einer Schauspielmusik zu Goethes Trauerspiel „Egmont“, das den Unabhängigkeitskampf der Niederlande von der spanischen Fremdherrschaft zum Inhalt hat. Den Einsatz für die Unabhängigkeit seines Volkes muss der gradlinige flandrische Graf Egmont am Ende mit dem Tod bezahlen. In der Ouvertüre klingt zuerst die Gewalt politischer Unterdrückung an. Im anschließenden Allegro blitzt der Gedanke an Umsturz und Freiheit auf. Der Kampf zwischen den Gegensätzen brandet auf, die Ideen von Freiheit und Selbstbestimmung gewinnen die Oberhand. Mit Freudenklängen feiert die Ouvertüre am Schluss den Sieg über die Tyrannei und den einkehrenden Frieden.

Peace

Benjamin Britten schrieb seine Diversions on a Theme for Piano Left Hand and Orchestra für den Wiener Pianisten Paul Wittgenstein, den Bruder des Philosophen Ludwig Wittgenstein, der im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verloren hatte. Britten traf Wittgenstein 1940 in New York, wohin er als erklärter Pazifist 1939 emigriert war, und schrieb für ihn – genauso wie Prokofieff und Ravel – ein Stück, dessen Solopart nur mit der linken Hand gespielt wird. Nachdem Wittgenstein sich über die Orchestrierung beschwert hatte, nahm Britten, der auf Kritik eigentlich übersensibel reagierte, einige Änderungen vor. Wittgenstein spielte die Premiere 1942, baute eigene Kadenzen ein und wurde für sein Spiel mit nur einer Hand von der Kritik mehr gelobt als Brittens Werk an sich. Zudem hatte er für mehrere Jahre die Aufführungsrechte, sodass andere Pianisten das Werk nicht aufführen konnten. Britten nahm daraufhin 1950 die Änderungen wieder zurück und gab 1954 eine offizielle Version heraus – ohne Wittgensteins Kadenzen.

Das Thema spielt zunächst das Orchester allein, das Klavier steigt in der 1. Variation mit einer Solo-Kadenz ein. Die weiteren Variationen spielen Orchester und Klavier zusammen. Sie reichen von verspielt (Var. VIII) bis geheimnisvoll (Var. V) sowie von virtuos (Var. IXb) bis leidenschaftlich romantisch (Var. X).

Rauha

Leevi Antti Madetoja ist neben Jean Sibelius, dessen bedeutendster Schüler er war, einer der wichtigsten Vertreter der finnischen Spätromantik. Anfangs schrieb Madetoja in einem allgemeinen spätromantischen Stil. Mit der 2. Sinfonie fand Madetoja eine selbständigere Tonsprache. Das Werk entstand unter dem Eindruck des Todes seines Bruders Yrjö sowie seines Komponistenkollegen Toivo Kuula im finnischen Bürgerkrieg (27. Januar bis 5. Mai 1918). Im gerade von Russland unabhängig gewordene Finnland kam es – ausgelöst durch Propaganda der russischen Bolschewisten – zu einer sozialistischen Revolution, die aber durch das bürgerliche Militär nach schweren Kämpfen niedergeschlagen werden konnte. Der Krieg zeichnete sich durch Gewalthandlungen auf beiden Seiten aus. Yrjö wurde z.B. durch die Roten Garden exekutiert, und Madetoja selbst musste die Nachricht seiner Familie überbringen.

Die Sinfonie spannt über ihre vier Sätze einen großen Gefühlsbogen – beginnend mit einer Idee von Schönheit als Erinnerung an ein fernes Glück (1. Satz) über die Natur (2. Satz) und den Krieg (3. Satz) bis hin zu Schmerz und Resignation (4. Satz). Sie wurde am kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Helsinki uraufgeführt und von der Kritik enthusiastisch gefeiert.

Die Ausführenden

 

Gepriesen für ihr „sensibles und ausgelassenes Spiel“ (Rye News) ist Jung Eun Séverine Kim als herausragende leidenschaftliche Musikerin in aller Welt zu Gast. Sie gastierte bereits in vielen Konzertsälen der Welt und war als Solistin mit diversen namhaften Orchestern zu hören. Einladungen zu bedeutenden Festivals führen sie zudem regelmäßig auf internationale Bühnen. Sie bekam Preise in zahlreichen internationalen Wettbewerben und Festivals. Neben ihren solistischen Auftritten ist sie in verschiedenen Kammermusikensembles aktiv. Darüber hinaus konzertiert sie regelmäßig mit bedeutenden Künstlern. Sie gestaltet in der Verbindung von Musik und Sprache in enger Zusammenarbeit mit Schauspielern und Sprechern innovative Konzertformate wie die „Musikalische Lesung“ und ist Gründerin und Künstlerische Leiterin der Festivals „Celler Sommerkonzerte“ sowie „Konzertwoche Wolfsburg“.

Séverine Kim wurde als Stipendiatin durch die Chopin Gesellschaft Hannover sowie Live Music Now Hannover gefördert. Zurzeit ist sie Stipendiatin der Werner Richard–Dr. Carl Dörken–Stiftung. Geboren 1994 in Seoul, Südkorea, wechselte sie nach dem Abschluss des Jungstudiums am Korean National Institut for the Gifted Arts bei Daejin Kim im Sommer 2011 an die Musikhochschule in Hannover, wo sie zurzeit im Studiengang Konzertexamen eingeschrieben ist. Seit Winter 2020 vertieft sie ihre Studien im Studiengang Master Kammermusik bei Markus Becker. Ab dem Sommersemester 2023 ist sie als Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover tätig.

 

Musik, Musik und nochmal Musik! Einzig diese Leidenschaft war der Antrieb einiger begeisterter Laien, 1986 das Orchester Osnabrücker Musikfreunde zu gründen. Gemeinsames Ziel: Orchesterwerke auf hohem Niveau zu erarbeiten.

Bis heute finden sich generationenübergreifend talentierte Musikerinnen und Musiker in regelmäßigen konzentrierten Probenphasen zusammen, um dann das Ergebnis einem interessierten Publikum zu präsentieren. Das breite Altersspektrum – vom Schul- bis zum Rentenalter – wurde dabei stets als Vorteil und große Chance begriffen: Die Jüngeren lernen von den erfahrenen alten Hasen, bringen gleichzeitig aber immer wieder neuen Schwung in das Orchester.

Zweimal im Jahr werden die Wochenenden zu musikalischen Workshops. In den einzelnen Registern und schließlich in der Gemeinschaft wird fleißig geprobt. Hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades schreckt das Orchester nur vor wenig zurück. Selbst Opernaufführungen und Oratorien gehören zum Repertoire. Vielleicht ist aber genau das der Schlüssel zum Erfolg, der das Orchester unter anderem zu den Musikfestfestspielen nach Bad Hersfeld und in die Partnerstadt Derby geführt sowie ihm einen großartigen 3. Preis beim Deutschen Orchester-wettbewerb eingebracht hat.

Aber was hilft aller Einsatz und alles Engagement, wenn nicht eine langjährige fundierte musikalische Leitung vorliegt, die so dringend notwendig ist, um einen Klangkörper zu formen: Was wäre ein Orchester ohne Dirigenten? Erfolg hängt entscheidend vom vertrauensvollen Zusammenspiel ab; dieses in die richtigen Bahnen zu lenken ist seit 1997 Aufgabe von Reinmar Neuner. Ein echter Vollprofi, der seine Erfahrung als Geiger des Kölner Gürzenich-Orchesters seit Jahren engagiert, humorvoll und mit viel Einfühlungsvermögen an das Orchester weitergibt und dabei auch lange Anreisen nicht scheut. Der respektvolle Umgang dieses Berufsmusikers mit erfahrenen Laien macht auch anstrengende Probenphasen zu erfüllenden Ausflügen aus dem Alltag.

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