Artenschutz in der Agrarlandschaft - Vortrag
Perspektiven des faunistischen Artenschutzes in der Agrarlandschaft mit einer Rückschau in die Jungsteinzeit.
Als vor 7000 Jahren in der Jungsteinzeit die ersten Ackerbauern und Viehzüchter aus dem nahen Osten nach Mitteleuropa kamen, fanden sie eine größtenteils noch unberührte, von Laubwald dominierte Urlandschaft vor. Die Landschaft wurde durch Ackerbau und Viehzucht seit dem zunehmend offen und durch die vielfältige Nutzung entstand eine sehr artenreiche und abwechslungsreiche Agrarlandschaft. Seit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts begann eine zunehmende Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung, welche die Vielfalt und den Artenreichtum der offenen Kulturlandschaft auch in den vergangenen Jahrzehnten stark negativ beeinträchtigt hat.
Zum Beginn des Vortrags wird eine Reise in die nacheiszeitliche Urlandschaft und ihrer Fauna mit Arten wie Auerochse, Wildpferd oder Elch unternommen und gezeigt, wie sich die ersten Ackerbauern und Viehzüchter ausbreiteten und wie sich die Landschaft dadurch verändert hat. Ein zweiter Teil zeigt die historische Entwicklung der Veränderungen sowie die Ursachen der heutigen Gefährdung von biologischer Vielfalt in der Agrarlandschaft. Mit Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis werden Beispiele und Anregungen gegeben, wie diese Entwicklung in der Zukunft positiv gestaltet werden kann.
Referent: Dr. Robert Sommer, Uni Rostock