Von Dingen, ihren Orten, jenen Taten
Thorsten Dittrich, Jens Rausch & Mark Slavin
In ihren jeweiligen künstlerischen Positionen im Medium der Malerei erforschen die drei Hamburger Künstler Jens Rausch, Mark Slavin und Thorsten Dittrich die Ebenen der Realität.
Thorsten Dittrich (* 1967) arbeitet primär in Serien, die von einer Grundstimmung leiser Melancholie und bruchstückhafter Spiegelung innerer Welten geprägt sind. Abstrahierte vegetabile und architektonische Formen interagieren mit spontan gesetzten ungegenständlichen Formen, die sich nicht eindeutig identifizieren lassen, aber an Bekanntes erinnern. Die Kompositionen fügen sich zu vielschichtigen mentalen Landschaften zusammen, denen ein bühnenartiger Aufbau zu eigen ist. Dittrich bewegt sich in seinen chromatisch zurückhaltenden Werken im Spannungsfeld zwischen freier malerischer Geste und farblich verdichteten Flächen.
Jens Rausch (* 1976) setzt sich umfassend mit natürlichen Kreisläufen und Zyklen auseinander. In seinem Schaffensprozess kommen dabei immer wieder auch eher ungewöhnliche Malmittel wie z.B. Asche, Bitumen, Eisenoxid und Feuer zum Einsatz.
Also jene Materialien, die bereits ihrerseits aus Transformationsprozessen stammen bzw. diese auslösen. Das Moment des Zufalls spielt in seinem Werk eine wichtige Rolle, da sich die initiierten und teils weiterarbeitenden Prozessabläufe nur bedingt steuern und kontrollieren lassen. So verbinden sich im malerischen Werk die künstlich ausgelösten mit den natürlich ablaufenden Prozessen. Durch diesen künstlerischen Dialog verdichtet sich alles zu einer komplexen Einheit und korreliert zeitgleich mit dem jeweiligen Bildmotiv.
Mark Slavin (* 1987) betrachtet in seiner Serie „Dialoge“ die klassische Malerei als Basis für eine räumliche Analyse. In dem künstlerischen Prozess wird zuerst der Raum des Bildes fragmentiert und in viele Teile zersplittert – wie in einem Kaleidoskop, in welchem Farbglasstuckchen neu geordnet werden, um im nächsten Moment erneut zu zerfallen. Slavin tritt so in einen Dialog mit den alten Meistern, deutet die archetypischen Sujets um und ordnet das aus den Splittern bestehende Chaos zu einer neuen Realität um. Unsere Gegenwart mit der Flut an Informationen führt unwillentlich zu einer fragmentarischen Denkweise. Das Flimmern der Bilder und der Ereignisse spiegelt sich in den Arbeiten von Slavin in der Verbindung des Figurativen mit dem Abstrakten, des Sakralen mit dem Profanen wider. Dabei verwendet er Elemente aus der Computergrafik, vielschichtige Malerei, sowie unterschiedliche Fakturen und Schablonen.
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