Orgelkonzert mit Alexander Annegarn in Marne
Emotion und Intellekt - "Meine Orgel ist ein Orchester" (César Franck)
Die Kirchengemeinde Marne lädt zu einem Orgelkonzert in der Maria-Magdalenen-Kirche ein. Zu Gast ist der Organist Alexander Annegarn, der am Samstag, 11. Juni 2022 um 16 Uhr an der Marcussen-Orgel konzertiert. Es steht unter dem Motto Emotion und Intellekt - "Meine Orgel ist ein Orchester".
Auf dem Programm stehen Werke von Gioacchino Rossini (1792-1868), dessen Ouvertüre zur Oper Der Barbier von Sevilla in der Orgeltranskription von I. Kriatchko gespielt wird und von Max Reger (1873-1916), von dem Alexander Annegarn eine Romanze vorträgt. Von dem bedeutenden französischem Romantiker César Franck (1822-1890) erklingt eine Pastorale. Außerdem trägt Alexander Annegarn Werke zeitgenössischer Kompositionen vor. Von Franz Danksagmüller (*1969) spielt er ein Versus 'Erbarm dich mein o Herre Got' (2014), von Peter Heeren wird eine Symphonische Dichtung „Nordsee“ vorgetragen.
Alexander Annegarn sagt zu seinem Programm: "Tradition und Innovation sind die beiden Ideen, die in diesem Konzert gegenübergestellt werden, ausgehend von dem Ausspruch César Francks, der die Möglichkeiten der Orchestrierung an der Orgel hervorhob und ihr damit einen besonderen Rang unter den Instrumenten verlieh. Die vielen Facetten der Klangfarben werden auch in Transkriptionen erklingen, da hier besonders der klangliche Reichtum und die Eignung der Orgel für bestimmte Satztechniken wie etwa die romantische Ouvertüre oder die barocke Konzertform herausgestellt werden. Eingebettet in eine umgekehrt chronologische Programmfolge erklingen mit den Werken von Franz Danksagmüller, Peter Heeren und Alberto Jacopucci drei gegensätzliche Positionen der zeitgenössischen Musik, die einerseits die Erweiterung traditioneller Formen durch neue Satztechniken und graphische Notation, andererseits ihre Aktualisierung und Färbung durch Atmosphäre, Assoziation und Kolorit andeuten. Manche Momente dieser Musik enthalten großen emotionalen Ausdruck, andere beeindrucken durch ihre raffiniert durchdachte Konstruktion. So ergibt sich ein vielschichtiges Programm, dessen Teile durch verschiedene verbindenden Ideen zusammengehalten werden und in dieser Geschlossenheit wirken und berühren."
Alexander Annegarn, geboren 1988 in Gütersloh, wechselt mit spielerischer Gewandtheit zwischen den Tasteninstrumenten Klavier, Orgel, Harmonium und Cembalo. Seine Auftritte zeichnen sich durch stilistische Vielseitigkeit, tief empfundene Emotionalität und breite musikalische Bildung aus. Neben einem umfangreichen barocken und romantischen Repertoire gilt sein besonderes Interesse der (Ur-)Aufführung und Verbreitung von Werken zeitgenössischer Komponisten (u.a. Jean Guillou, Dominik Susteck, Alberto Jacopucci, Bruno Liberda, Scott L. Miller).
Er absolvierte sein Studium im Hauptfach Orgel bei Prof. Wolfgang Zerer in Hamburg mit Auszeichnung. Es folgte in den Jahren 2012-2015 ein Master-Studium in Lübeck im Hauptfach Orgel bei Prof. Franz Danksagmüller. Alexander Annegarn war Stipendiat der Possehl-Stiftung und nahm an Meisterkursen im In- und Ausland teil, unter anderem bei Michael Radulescu, Daniel Roth, Gerhard Weinberger und Hayo Boerema.
An der Orgel führten ihn seine Auftritte zu zahlreichen bedeutenden Instrumenten der (nord-)deutschen und europäischen Orgelbaukunst, neben den berühmten Instrumenten in allen Hamburger und Lübecker Hauptkirchen beispielsweise nach Schwäbisch-Gmünd (Heilig-Kreuz-Münster), Kiel (St. Nikolai), Wuppertal (Historische Stadthalle), Köln (Kunststation St. Peter), Brüssel (Cathedrale St. Michel et Gudule) und Paris (St. Sulpice).
Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei, eine Kollekte ist willkommen