Walter Mayr stammt aus einem kleinen Dorf: Trofaiach in der Steiermark/Östereich. Hier bewirtschafteten seine Großeltern einen Bergbauernhof. Einige Jahre nach Kriegsende wechselte die Familie ins Ruhrgebiet. Schon in früher Kindheit interessierte er sich für die Fotografie. Als er 15 Jahre alt war, stand endgültig fest, dass er Fotograf werden wollte. 1966 begann er sein Studium an der Folkwangschule Essen. Da war er 21 Jahre alt.
Mehr als vier Jahrzehnte ist Walter Mayr überall in der Welt unterwegs gewesen und hielt die Begegnungen auf seinen Reisen in beeindruckenden Bildern fest: die kühlenden Lehmbauten in einer Oase der Sahara, die auf einer Sonnenterrasse eng zusammengerückten wetterfesten Häuser aus Soglio-Quarzit im schweizerischen Graubünden, aber auch der lose dörfliche Verbund an den Ufern eines norwegischen Fjordes. Oft im Auftrag von GEO, MERIAN und dem ZEIT-Magazin reiste er von Island über Norwegen in die Schweiz, nach Österreich, Griechenland und Frankreich, Algerien, Marokko, Israel, Syrien, Nepal und in die USA.
In dieser Ausstellung zeigt Walter Mayr Fotos, die über die Jahrzehnte im Mittelmeerraum entstanden sind: „In meiner Kindheit gab es einen magischen Moment - mit meinem Köfferchen in der Hand auf dem Weg zum Erholungsheim auf Juist. Und unerwartet das Wunder: der erste Blick über den Deich auf das Meer. Die Nordsee in diesem Fall. Es war Liebe auf den ersten Blick. Später, als junger Fotograf, die Entdeckung des Mittelmeeres. Das andere, diesmal blaue Meer mit einer schier unerschöpflichen Präsenz an Kulturen, Sprachen, Traditionen, Geschichten und Landschaften. Dieses Meer wurde zu meinem Thema.“