„Yvonne, die Burgunderprinzessin“ kreist um die unerträgliche Rätselhaftigkeit des Begehrens.
Am weltmännischen Hof von König Ignaz taucht Yvonne auf, ein schweigendes Mädchen. Sie verliebt sich in Prinz Philipp, den Thronfolger. „Yvonne ist latschig, apathisch, schwächlich, schüchtern, langweilig und ängstlich. Philipp kann sie vom ersten Augenblick an nicht ausstehen, sie enerviert ihn zu sehr; aber zugleich kann er auch nicht ausstehen, dass er Yvonne hassen muss. So beschließt er, sie zu lieben, ja sogar zu heiraten. Yvonne, am königlichen Hof eingeführt als Verlobte des Prinzen, wird zu einem zersetzenden Faktor. Die stumme, verschüchterte Gegenwart ihrer mannigfaltigen Defekte verursacht, dass jedem seine eigenen Mängel, Schmutzigkeiten und kleinen Sünden zu Bewusstsein kommen und bald verwandelt sich der Hof zu einer Brutstätte von Ungeheuerlichkeiten. Und jedes dieser Ungeheuer, einschließlich des Prinzen, beginnt vor Begierde zu brennen, diese unausstehliche Zimperliese zu ermorden.“ (Witold Gombrowicz)