In seinem Theaterstück „Glückliche Tage“ beschäftigt sich Beckett überspitzt und dennoch liebevoll mit einem in die Jahre gekommenen Ehepaar.
Winnie steckt bis zur Taille in einem Erdhügel fest. Was ihr trotz ihrer Unbeweglichkeit noch bleibt sind Alltagsrituale (Zähneputzen, Lippen schminken, Haare bürsten), die Kommunikation mit ihrem Mann (der allerdings selten zuhört) und die Erinnerung an alte Zeiten. Das Leben wird immer mühseliger – dennoch versucht Winnie dankbar zu sein und optimistisch zu bleiben. Willie kann sich nur noch auf allen vieren bewegen. Fast das ganze Stück über befindet er sich im Hintergrund, antwortet selten auf Winnies Fragen und zitiert aus einer Zeitung: „Chance für fixen Jungen“,„Heller Knabe gesucht“ - Jugend ist gefragt, während das Ehepaar vereinsamt.
Das Stück greift Themen auf, die in der heutigen Zeit häufig heruntergespielt werden. Z. B. die Schwierigkeiten des Älterwerdens, sowohl körperlich (Schwerhörigkeit, Nachlassen der Sehkraft, Einschränkung der Mobilität) als auch geistig (Vergesslichkeit, Depression, Nachlassen des Verstandes). Auch die emotionale Bindung zwischen alternden Ehepartnern wahrhaftig darzustellen ist wichtig.
Die Figuren des Stücks befinden sich in einem „Zwischenstadium“, nicht mehr jung, noch nicht alt. Dadurch sind sie als Vermittler zwischen den Generationen gut geeignet. Die Aufführungen sollen einerseits Empathie für ältere Menschen wecken, aber auch eine ehrliche Auseinandersetzung mit Alterungsprozessen beinhalten.