Das Haus der Bücher
Eine außergewöhnliche Veranstaltung erwartet die Besucher des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg am 7. Juni 2017:
Der Buchautor Michael Paul liest aus seinem neuen Roman „Das Haus der Bücher“, der im Stammhaus des Verlages Gräfe & Unzer in Königsberg 1933 zur Zeit der Bücherverbrennung spielt. Zum historischen und ungewöhnlichen Hintergrund dieses Hauses, damals als größte Buchhandlung Europas bekannt, referiert Jan Wiesemann, der sich als Verlagshistoriker intensiv mit der fast 300-jährigen Geschichte des bekannten Verlags beschäftigt.
1722 gründet Gottfried Eckart in Königsberg eine Buchhandlung mit der damals innovativen Idee, möglichst viele Bücher vorrätig zu haben. Sein „Haus der Bücher“, das ab dem 19. Jahrhundert den Namen Gräfe und Unzer trägt, entwickelt sich zur größten und modernsten Sortimentsbuchhandlung Europas. Bei den Luftangriffen auf Königsberg im August 1944 brennt es vollständig aus. Nach dem Zweiten Weltkriegs entsteht Gräfe und Unzer als reiner Buchverlag, publiziert von Bayern aus und ist einer der erfolgreichsten Verlage des 20. Jahrhunderts. Jan Wiesemann, Vertriebsleiter und Verlagshistoriker, erzählt die spannende Geschichte des Hauses.
Der Autor Michael Paul liest aus seinem neuen Roman „Das Haus der Bücher“, in dem er das Schicksal der Königsberger Buchhandlung und seiner Mitarbeiter in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur beschreibt. Wilhelm Kirchner, der Inhaber der Buchhandlung, versucht, indizierte Bücher vor der Bücherverbrennung zu retten. Handlung und Personen des Romans sind frei erfunden, die Geschichte hinter der ergreifenden Geschichte ist aber erschreckend wahr.
Jan Wiesemann, gelernter Buchhändler, übernahm 1988 die Vertriebsleitung Buchhandel bei Gräfe und Unzer. Sein Interesse für Literatur und Geschichte hat ihn zum leidenschaftlichen Verlagshistoriker werden lassen. In dieser Funktion ist er im Sommer 2015 gemeinsam mit Michael Paul auf den Spuren der Geschichte des „Hauses der Bücher“ in Kaliningrad/Königsberg gewesen. Dort trafen sie Arno Surminski, den bekannten Schriftsteller aus Ostpreußen, der zu dem Roman von Paul ein Vorwort geschrieben hat.
Michael Paul lebt mit seiner Familie in Lahr. Als Diplom-Betriebswirt schlug er zunächst die Laufbahn bei einer Großbank ein. Nach 13 Jahren machte er sich 1998 als Strategieberater selbständig und ist gleichzeitig regelmäßig als Dozent u.a. an der Uni Freiburg und der Hochschule Offenburg tätig. Seit 2006 schreibt er. 2014 publizierte er seinen ersten Roman „Wimmerholz“.
Das Ostpreußische Landesmuseum …
… wird zurzeit umgebaut und modernisiert. Die Dauerausstellung ist aktuell geschlossen.
Teil der Maßnahme ist ein vom Architektenbüro Gregor Sunder-Plassmann errichtetes neues Eingangsgebäude, das den Museumszugang in die Heiligengeiststraße verlegt hat. Hier finden unsere Veranstaltungen und Wechselausstellungen statt. Die neue Dauerausstellung zu Ostpreußen und der Deutschbaltischen Abteilung wird nach den Umbaumaßnahmen frühestens 2018 wiedereröffnet. Das Landesmuseum wird institutionell durch die Bundesrepublik Deutschland auf Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und durch das Land Niedersachsen gefördert.
Verkehrsverbindungen:
In fußläufiger Entfernung vom Lüneburger Bahnhof. Dort fahren auch Buslinien (in Richtung Am Sande). PKW-Fahrer parken am besten auf den Parkplätzen „Stadtmitte“ oder „Theater“.
Nähere Informationen im Internet unter www.ostpreussisches-landesmuseum.de oder telefonisch unter 04131 / 75 99 50.