Federico García Lorca, Dichter, Revolutionär und Surrealist – kaum ein Dichter hat für die Geschichte Spaniens des 20. Jahrhunderts eine ähnliche Bedeutung. Und kaum eine literarische Sprache lässt sich so unzureichend ins Deutsche übertragen wie Lorcas kraftvolle und suggestive Dichtung. Vielleicht lässt sich also das, was Lorcas Werk so unvergleichlich macht, am besten durch Tanz ausdrücken? In dem Tanztheaterstück BLUTHOCHZEIT begegnen sich Figuren aus verschiedenen Stücken Lorcas: In den Familien des titelgebenden Stücks kann der Zuschauer nun auch DONA ROSITA und YERMA wiederentdecken und die Mutter der BLUTHOCHZEIT trägt unverkennbar Züge der BERNARDA ALBA…
In dieser Lorca-Familie kämpfen alle voller Hoffnung, Sehnsucht und unbändigem Lebenswillen um die Verwirklichung ihrer Träume. Und je deutlicher man das gemeinsame Muster hinter allen Stücken Lorcas erkennt, desto klarer wird, dass die archaischen Strukturen der beschriebenen Familien bis heute fortwirken. Getanzt wird u. a. zu spanischen und hispanoamerikanischen Liedern, klassischen Kompositionen und Gitarrenmusik – live gespielt von dem virtuosen Gitarristen Max Herzog.