Ausstellung Narrativ
8. - 22. Dezember 2017
In Kooperation mit der Mikiko Sato Gallery präsentiert die KulturBäckerei im Artrium eine ganz besondere Ausstellung.
Unter dem Titel NARRATIV sind drei künstlerische Positionen aus Japan zu sehen.
Toshifumi Hirose (*1971, Gifu, Japan) versteht die traditionelle Technik des Holzschnitts - das Übereinanderlegen der unterschiedlichen Farbschichten - eher als skulpturalen, denn malerischen Akt. Menschen, Architektur und (Stadt-)Landschaften, all jene Eindrücke die den Künstler alltäglich umgeben, finden gleichermaßen Einzug in sein Werk. Das Verhältnis von Individuum und Objekt im Raum ist dabei von zentralem Interesse. So formuliert der Künstler selbst: "Die Art und Größe eines Raums wird dadurch bestimmt wie die Dinge miteinander zusammenhängen." Interessanterweise sucht Hirose den Raumeindruck in seinen Arbeiten zugleich möglichst offen zu halten, um dem Vorstellungsvermögen des Betrachters sowie seiner künstlerischen Entwicklung genügend Freiheit zu geben.
Nobuko Watabiki (*1958, Tokio, Japan - lebt in Hamburg) schafft Malerei ohne erkennbare räumliche Tiefe. Ihre Kompositionen aus sorgfältig neben- und übereinander platzierten Farben und Stoffen, die immer wieder unheimliche Figuren enstehen lassen, mit übergroßen Köpfen und unverhältnismäßig dünnen Gliedmaßen, existieren als absolute Flächen auf dem Bildträger. Die Arbeiten bestechen zweiffellos durch ihre Frontalität. So reichen die wenigen Elemente ihrer Bildwelten teils buchstäblich in den Ausstellungsraum und vereinnahmen den Betrachter in der direkten Konfrontation unweigerlich. Watabikis Arbeiten sind zugleich Ergebnis und Projektionsfläche komplexer Gedanken einer Künstlerin, die sich intensiv mit dem menschlichen Dasein - dem Wechselspiel von Freud und Leid sowie den Grenzen unseres Erfahrungsvermögens - auseinadnersetzt.
Nobuyuki Osaki (*1971, Fukuoka, Japan) ist gleichermaßen fasziniert und besorgt, angesichts der Ungewissheit mit der wir Menschen, die auf ewig an das Hier und Jetzt gebunden sind, der Zukunft und Realität begegnen. Was vor uns liegt, kann bestenfalls mithilfe von Technik und Erfahrungswerten prognostiziert, aber eben nicht immer mit absoluter Bestimmtheit vorhergesehen werden. Paradoxerweise verhält es sich mit der Vergangenheit ähnlich, denn auf Erinnerungen, die nicht nur schwinden, sondern sich auch mit der Zeit umformen, ebenfalls kein wirklicher Verlass. Um diese "Ungewissheit der Realität", wie sie Osaki zu bezeichnen pflegt, zu veranschaulichen, schafft der Künstler Video-Installationen wie Shining Mountain / Climbing the World (2012), für die er zuvor gemalte Bilder in Wasser taucht und deren Auslösungsprozess er in Echtzeit per Videokamera dokumentiert. Die Fiktionalität von Gemälden und ihre Rolle gegenüber der Gesellschaft sowie die menschliche Wahrnehmung an sich zu hinterfragen, ist zweifelsohne zentraler Bestandteil des Werks.
Öffnungszeiten
Mo - Fr 13 - 18 Uhr
Sa & So 10 - 18 Uhr
Am 17.12. findet ergänzend das Weihnachtsspecial Zimt & Zinnober 2017 statt, das in diesem Jahr ebenfalls den Schwerpunkt Japan hat.
Der Eintritt ist frei.