Vortrag von Dr. Niels Petersen, Göttingen: Der Bau des Alster-Beste-Trave-Kanals aus dem Blick der Rechnungen
Der Plan, eine schiffbare Verbindung von der Alster in die Trave von Fuhlsbüttel bis nach Oldesloe zu ermöglichen, scheiterte in einem ersten Anlauf in der Mitte des 15. Jahrhunderts. 1524 war die politische Situation jedoch so günstig, dass Hamburg und Lübeck erneut mit Bauarbeiten zur Austiefung der Flüsse und zur Anlage eines acht Kilometer langen Grabens über die Wasserscheide bei Sülfeld begannen, so dass 1530 der Kanal eröffnet werden konnte. Diese für ihre Zeit enorme logistische Herausforderung fand ihren Niederschlag in umfangreichen und detaillierten Abrechnungen, die den Baufortschritt wöchentlich dokumentierten. Aus ihnen lässt sich der Alltag einer Großbaustelle auf dem Land auf lebhafte und außergewöhnlich konkrete Weise rekonstruieren.