Uli Masuth
Jeder für sich, Gott für uns alle – ist ein geflügeltes Wort, das den ganz normalen Egoismus unter dem großen Himmelszelt beschreibt: Jeder kümmert sich um seinen eigenen Kram und der liebe Gott ist für das große Ganze zuständig.
Ob das die Welt zusammen hält? Denn, wo Religion früher für viele Menschen Teil der Lösung war, wird sie heute für die Menschheit oftmals zum Problem.
Wo es früher Gebote und Verbote gab, gibt es heute Optionen – und zwar jede Menge.
Kein Wunder, dass Mensch sich Fragen stellt wie: Wohin will ich eigentlich? Denn das wissen wir offenbar immer weniger, sind dafür aber – dank unseres rasanten Lebensstils – immer schneller da. Fragen wie: Welche Rolle spiele ich eigentlich in meinem Leben? Eine Hauptrolle? Eine Nebenrolle? Gar keine Rolle? Wer will das schon, keine Rolle spielen? Sind deshalb so viele Menschen völlig von der Rolle?
Was ist los in einer Zeit, in der sich die Menschen ständig selbst fotografieren und die Überhöhung des eigenen Ichs stetig zunimmt? Und das nicht nur im Netz. Womit hier keineswegs auf Figuren wie Donald Trump angespielt werden soll.
Wie gut, dass Masuth Meister des rabenschwarzen Humors ist, der natürlich auch die Schwächen des Gutmenschentums bloßlegt und gewaltig gegen den Strich bürsten kann. Mit Masuth als „schwarzem Ritter“ lässt sich Licht ins egozentrische Verwirrungsdunkel bringen?
Ein Kabarett-Abend mit Musik, ohne Gesang, aber politisch.