TJ8 Maik Krahl Quartett
Maik Krahl (tr)
Constantin Kramer (p)
Oliver Lutz (bs)
Leif Berger (dr)
Maik Krahl repräsentiert die aktuelle Spitze der deutschen Jazztrompeter seiner Generation. Seine musikalischen Wortmeldungen bereichern mich und lassen mich mit Vorfreude in die Zukunft eines gesamten Genres blicken, das es immer geben wird. Großes Kompliment!, lobt Till Brönner seinen einstigen Studenten an der HfM Carl Maria von Weber in Dresden.
Mit dem Fachbegriff Decidophobie wird die Angst vor Entscheidungen bezeichnet. Dass der 1991 in Bautzen geborene Trompeter seinem im vergangenen Jahr erschienenen Debüt-Album gerade diesen Titel gegeben hat, wirft durchaus Fragen auf. Muss man nicht gerade als Jazzmusiker in jedem konzertanten Moment Entscheidungen treffen? Was spiele ich? Wie spiele ich? Wann spiele ich? Fragen, die im Moment des Geschehens keine langen Bedenkzeiten zulassen.
Hört man „Decidophobia“, den im letzten Oktober bei Doublemoon Records erschienen Erstling des Maik Krahl Quartet, wird sehr schnell deutlich, dass dieser Musiker sicherlich keine Angst vor Entscheidungen haben kann. Das Album klingt wie aus einem Guss und eine eigene künstlerische Handschrift ist deutlich vernehmbar. Krahl ist ein „Brückenbauer“ zwischen den Epochen der improvisierten Musik. Seine Kompositionen wurzeln zwar in der Tradition dieses Genres, gehen hinsichtlich Klanggestaltung, Motivik und Erzählstruktur allerdings eigene sehr modernistische Wege. Das schafft Reibungspunkte und verleiht der abwechslungsreichen Musik des Quartetts eine Frische und Spannkraft, die zu einem so frühen Karrierezeitpunkt nur sehr selten zu vernehmen ist. Chapeau!