Wie hat uns die Pandemie verändert? Was ist mit uns passiert? Welche unsichtbaren Narben und welche unterschwelligen Veränderungen bleiben zurück?
Eine unsichtbare und unbekannte Gefahr hat das Unvorstellbare möglich gemacht – dem Beginn der Corona Pandemie im Frühjahr 2020 folgte international ein flächendeckendes Runterfahren des öffentlichen Lebens. Ausgangssperren wurden verhängt und viele Menschen waren in ihren Wohnungen ihren Ängsten ausgeliefert. Die eigenen vier Wände wurden zu einer Sicherheitskapsel – die Lebensgemeinschaft in dieser Kapsel wurde zum sozialen Notnagel, zum Ventil, zur Rettung und zur Verdammnis.
In der gesellschaftlichen Diskussion um politische, gesundheitspolitische und wirtschaftliche Maßnahmen drohen die Folgen für den Einzelnen auf der Strecke zu bleiben. Aus dem Trauma Einzelner wird letzten Endes ein gesellschaftliches Trauma, dessen Bearbeitung dringend notwendig ist und nicht aufgeschoben werden sollte. Die Tanz-Theater-Performance leistet einen Beitrag dazu, sich der eigenen Erfahrungen während der Pandemie bewusst zu werden und diese zu öffentlich zu teilen. So kann eine Basis für einen erneuerten demokratischen Diskurs geschaffen werden.
Angelika Neumann thematisiert mit zeitgenössischem Tanz, szenischem Spiel und Videokunst die gemeinsam geteilten Erfahrungen der Corona-Pandemie. Die Tanz-Szenen konzentrieren sich auf die Körper, die Psychen, das Verhalten und die Interaktionen zwischen den Menschen und mit der medialen Welt.
Im Anschluss an die Premiere am Sa. 11.06.2022 gibt es ein Podiumsgespräch mit den Künstler*innen und der Trauma Expertin, Autorin und Coach Pamela Bessel. Am Sa. 25.06.2022 können Ausschnitte aus dem Gespräch per Video vor und nach der Aufführung eingesehen werden.
Gefördert durch MINISTERIUM FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT UND KULTUR SCHLESWIG-HOLSTEIN, die POSSEHL STIFTUNG LÜBECK und die HANSESTADT LÜBECK